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Bunker-Höhle wird zur Luxus-Unterkunft

Die Beckham Creek Cave war einst ein Bunker. Heute ist sie ein Luxus-Apartment mit Stalaktiten.

Heute Redaktion
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Im Norden des Bundesstaates Arkansas, in der Nähe der Stadt Ozark, befindet sich eine Höhle. Nach einer 3-Millionen-Dollar-Restaurierung ist sie nun erneut auf dem Markt.

Viele Besitzer

Die Höhle, die Beckham Creek Cave heißt und nichts mit dem gleichnamigen Fußballer zu tun hat, hatte bereits eine ganze Reihe von Besitzern. Ursprünglich befand sich darin ein Bunker, erbaut Anfang der Achtziger. Der frisch renovierte Bunker und der umliegende Quadratkilometer Land könnten für 2,75 Millionen Dollar Ihnen gehören.

Seit der Renovation ist der Bunker mit allerlei Luxus ausgestattet. Auch das größte Problem in einer Höhle, die ständige Feuchtigkeit, wurde verbessert: Das Meiste ist wasserfest, zusätzlich sorgen zwei Erdwärme-Heizungen für eine konstante Temperatur von etwa 19 Grad.

500 Quadratmeter Wohnfläche

Die Höhle hat vier Schlafzimmer und vier Bäder, verteilt auf etwas mehr als 500 Quadratmeter Wohnfläche. Dazu gibt es draußen einen kleinen Teich und bei Regen bildet sich ein Indoor-Wasserfall. Wer hier einziehen will, der muss vermögend sein. Entsprechend gibt es auch einen eigenen Helikopterlandeplatz auf dem Grundstück.

Nicht alles in der Höhle ist für Menschen gedacht: Es gibt eine Hintertür, die zu weiteren 1,6 Kilometern unberührter Höhle führt – dort leben diverse Reptilien und Fledermäuse, einige davon seltener Art.

Aus Angst vor Kaltem Krieg gebaut

Ein Mann namens John Hay baute den Bunker Anfang der 80er-Jahre aus Angst vor dem Kalten Krieg. Die Baukosten beliefen sich auf rund eine Million Dollar. Er ersetzte die Außenwand der Höhle mit 60 Zentimeter dicken Betonblöcken und sorgte für Strom und Trinkwasser.

Als die Höhle fertig war, war sie auch schon wieder überflüssig: Der Kalte Krieg war vorüber. Hay beschloss schon damals, die Bunkerhöhle in eine Luxuswohnung umzuwandeln. 1988 verkaufte er die Höhle an einen Millionär aus Missouri, der dort rauschende Partys veranstaltete.

Danach wechselte Beckham Creek Cave mehrmals den Besitzer. Eine Weile war sie ein exklusives Bed & Breakfast, mit Zimmerpreisen von rund 1.000 Dollar pro Nacht. Der letzte Besitzer konnte seine Raten nicht mehr zahlen, die Höhle ging an eine Investorengruppe.

Schimmel überall

Diese Investorengruppe engagierte Zach Lee, einen jungen Designer aus der Gegend. In Interviews mit verschiedenen Medien erzählte Lee von seiner ersten Besichtigung: "Es war der ekligste Ort, an dem ich je war. Jemand hatte einen Teppich ausgelegt und eine Gipswand hochgezogen – beides war von der Feuchtigkeit völlig zerstört, Schimmel überall", sagte der junge Designer.

Alleine die Schimmelbeseitigung kostete angeblich um die 20.000 Dollar. Leitungen und Armaturen mussten ersetzt werden, genauso die Platten in Badezimmer und Küche. Zusätzlich sorgte die Höhle für einige Probleme: "Es war fast unmöglich, irgendetwas auszumessen. Es gibt keine geraden Linien in der Höhle", so Zach Lee.

Höhlendusche

Neu gibt es mehr natürliche Lichtquellen. Der Boden besteht aus Beton, der die Feuchtigkeit abhält, die Türen aus lokalem Holz. Das Elternschlafzimmer hat ein rundes Bett und ein privates Badezimmer mit einer Höhlendusche. Das Badezimmer wurde speziell gefliest, um die Wasserschäden zu minimieren.

Und doch: Natürlich tropft es in einer Höhle mit natürlichen Stalaktiten immer noch. Laut einem Interessenten, der die Führung besuchte, bilden sich gerade unter den Stalaktiten regelmäßig kleine Pfützen. Dank dem Umbau sollte die Wohnung in der Höhle aber keinen Schaden davontragen. (mst)