Burgenländer in Ägypten vor Gericht

Am Montag muss ein 32-jähriger Burgenländer in Kairo vor das Staatssicherheitsgericht. Dem Mann, Hannes F., wird Waffenschmuggel vorgeworfen, am 2. November 2011 klickten am Flughafen der ägyptischen Hauptstadt die Handschellen. Vergangene Woche hatte er erstmals Besuch von einem Anwalt.

Der Verteidiger meinte am Donnerstag bei einem Treffen mit der Ehefrau des Verdächtigen, Lisa F., dass der Fall "sehr gut ausschaut und sie davon ausgehen, dass mein Mann in ca. drei Monaten nach Hause kommen wird", so Lisa F.

Der Anwalt rechne mit einem milden Urteil, etwa einer Geldstrafe wegen Zollvergehens oder einer "kleinen" Freiheitsstrafe, bei der die Zeit, die Hannes F. in Untersuchungshaft verbracht hat, angerechnet werde, erläuterte die Ehefrau des Angeklagten.

Prozessstart am Montag
Bis zum zweiten Gerichtstermin, der dem Vernehmen nach in etwa einem Monat sein werde, müsse Lisa F. noch "sehr viele" Unterlagen vorlegen, erklärte sie.

Beim Prozessauftakt am kommenden Montag, dem "ersten formellen Gerichtstermin", werde ein Vertreter der Botschaft als Beobachter dabei sein, so Außenministerium-Sprecher Peter Launsky-Tieffenthal. Auch der Anwalt und die Ehefrau werden der Anhörung beiwohnen.

Das Außenministerium und die Botschaft hatten sich im Vorfeld um einen erschwinglichen Rechtsbeistand gekümmert. Es sei einerseits darum gegangen, Hannes F. den Aufenthalt im Gefängnis so erträglich wie möglich zu machen und andererseits ihm und seiner Ehefrau "bestmögliche Unterstützung" zu bieten, sagte Launsky-Tieffenthal.

Gattin brachte Lebensmittel
Lisa F. durfte am Donnerstag ihren Mann wiedersehen. Etwa eine Stunde dauerte das Gespräch der beiden. Mit dabei hatte sie nach eigener Aussage nicht nur "Schmetterlinge im Bauch" sondern auch "zwei riesige Taschen mit Lebensmittel".

Abgesehen vom enormen Gewichtsverlust (vor einer Woche waren es laut Lisa F. 18 Kilogramm, Anm.), wirke ihr Mann "körperlich recht gesund". Das Wiedersehen sei sehr emotional gewesen, schilderte sie.