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"Ich hörte die Schreie der Kinder bis zum Haus"

Bei einem schweren Busunglück in Thüringen kamen zwei Kinder ums Leben. Eine Anwohnerin berichtet von schreienden Kindern.

Heute Redaktion
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500 Meter fehlten dem Unfall-Bus in Eisenach, bis er an seinem Ziel, der Hainich-Grundschule in Berka, gewesen wäre. Auf der glatten Straße verlor der Fahrer jedoch die Kontrolle über das Fahrzeug und der Bus kam von der Straße ab. Er überschlug sich mehrfach – zwei Kinder kamen dabei ums Leben.

Bei einer Steigung sollen die Räder durchgedreht sein. Günther Lierhammer, Chef der Landespolizeiinspektion Gotha, schildert den Unfall gegenüber der "Bild" wie folgt: "Der Bus ist wieder rückwärts geschlittert und dabei seitlich von der Straße abgekommen und in einen Graben gestürzt."

Die Kinder flogen beim Unfall durch das Fahrzeug. Die beiden tödlich verunglückten Schüler waren wohl nicht angeschnallt, wurden aus dem Bus geschleudert und unter dem Fahrzeug begraben. Die Retter fanden die beiden Achtjährigen erst, als sie das Wrack mit Hebekissen hochstemmten. Die Ersthelfer stammten aus den umliegenden Dörfern.

Anschnallpflicht, jedoch keine Überprüfung nötig

Eine Anwohnerin, die nur 200 Meter von der Unfallstelle entfernt wohnt, sagt: "Ich bin vom Blaulicht geweckt worden. Ich hörte die Schreie der Kinder bis zu meinem Haus."

23 Kinder zwischen 6 und 11 Jahren sassen im Bus. 21 davon wurden teils schwer verletzt. Der 27-jährige Fahrer erlitt einen Schock. Im Bus herrschte zwar eine Anschnallpflicht, jedoch sei der Fahrer gesetzlich nicht verpflichtet, dies zu überprüfen.

Aktuell laufen die Ermittlungen zur genauen Unfallursache. Klar ist: Ein Schild an der Straße warnt vor einem eingeschränkten Winterdienst. Außerdem besteht die Straße teilweise aus Kopfsteinpflaster und sei bei Temperaturen um den Gefrierpunkt besonders glatt.