Niederösterreich

Busverbindung gestrichen, Frau (55) bangt um ihren Job

Seit Jahren pendelt eine 55-Jährige mit dem Bus von Wilfersdorf nach Gaweinstal in die Arbeit. Doch nun wurden Früh- und Spätverbindungen gestrichen.

Erich Wessely
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Frau ärgert sich über die veränderten Busverbindungen im Weinviertel.
Frau ärgert sich über die veränderten Busverbindungen im Weinviertel.
Wikipedia (Symbol)

In einer schwierigen Situation befindet sich eine Weinviertlerin seit Ende März: Zeitig in der Früh pendelt sie normalerweise auch am Samstag von Wilfersdorf nach Gaweinstal im Bezirk Mistelbach in ihre Arbeit. Nun sei die Verbindung in der Früh gestrichen worden, die im Einzelhandel beschäftigte Frau sei auf die Busverbindung aber angewiesen.

"Heimreise leider auch nicht möglich"

"Leider fährt mein erster Bus am Samstag jetzt erst um 7.13 Uhr statt um 5.13 Uhr, meine Arbeitszeit beginnt um 6 Uhr. Die Heimreise von der Arbeit ist leider auch nicht möglich, da der letzte Bus um 16.35 Uhr fährt und ich bis 18.10 Uhr arbeite. Die Busse sind 25 Jahre gefahren und jetzt kann ich leider nicht mehr in die Arbeit. Ich bin 55 Jahre alt und besitze leider keinen Führerschein, ich bin zudem nicht die einzige, die mit diesem Bus fährt", so die Öffi-Kundin gegenüber "Heute". Sie bangt nun sogar um ihren Job, weil sie ihre Arbeitsstätte nicht mehr erreichen könne.

Auch Fahrzeit nun länger

Zudem ärgert die 55-Jährige: "Ich bin auch jetzt die ganzen Jahre von meiner Ortschaft bis zur Arbeit zwischen 30 und 40 Minuten gefahren mit den neuen Bussen fahre ich für 15 Kilometer 1 Stunde und 25 Minuten." Sie ist der Meinung, dass die Busverbindungseinsparungen auch mit dem Wechsel des Anbieters von der Post zu der Firma Gschwindl zusammenhängt.

"Fahrpläne erstellt Verkehrsverbund"

Stimmt nicht, entgegnet Unternehmenssprecher Patrick Regen von der Firma Gschwindl: "Die Fahrpläne werden nicht von den Busunternehmen erstellt sondern vom Verkehrsverbund Ost-Region. Es handelt sich daher nicht um eine ,Einsparung' seitens der Firma Gschwindl, auch ein anderes Busunternehmen müsste sich nach den Vorgaben des VOR richten. Sollte dieser zusätzliche Fahrten in Auftrag geben so werden diese natürlich von uns durchgeführt."

Der Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) verweist in einer Stellungnahme gegenüber "Heute" auf "eine umfassende Neugestaltung des Regionalbusangebotes im östlichen Weinviertels, das insgesamt zu einem massiven Mehrangebot an öffentlichem Verkehr in der Region führt. Mit Betriebsstart am 29. März wurde das Busangebot in dieser Region um rund 25 Prozent im Vergleich zu vorher gesteigert. Neben diesem Mehrangebot werden auch neue Busse eingesetzt, die durchgehend barrierefrei (es profitieren neben Menschen mit Behinderung auch Familien mit Kinderwägen), mit Gratis-WLAN ausgestattet sind und insgesamt modernen Fahrgastanforderungen besser entsprechen." Von Einsparungen oder Billigbietern könne keine Rede sein.

"Versuchen nach Möglichkeit zu reagieren"

Aber: "Leider lassen sich bei allen Vorteilen für viele Menschen bei derartigen Neuplanungen im öffentlichen Verkehr nicht immer Nachteile für einzelne Menschen ganz verhindern. Selbstverständlich analysieren wir Rückmeldungen von Menschen aus der Region und versuchen nach Möglichkeit, zu reagieren", heißt es seitens des VOR.

Dennoch versichert Unternehmenssprecher Georg Huemer im Fall der betroffenen Frau: "Wir werden uns die Situation genau ansehen und gegebenenfalls reagieren."

Inzwischen konnte eine Lösung gefunden werden - mehr dazu hier.

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