Politik

BVT-Affäre: 40.000 Gigabyte sichergestellt

Kurz nach der Razzia sprach man von 19 Gigabyte, die beschlagnahmt wurden. Die Datenmenge scheint nun doch um einiges größer zu sein.

Heute Redaktion
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Es wurden weit mehr als 19 Gigabyte sichergestellt.
Es wurden weit mehr als 19 Gigabyte sichergestellt.
Bild: picturedesk.com

Das muss ein Mega-USB-Stick sein: Die BVT-Affäre nimmt nun komplett neue Ausmaße an. Laut Sicherstellunsprotokollen, die der "Kurier" einsehen durfte, wurden mindestens 40.000 Gigabyte an Daten sichergestellt. Man geht aber davon aus, dass die Menge weitaus höher sei.

Denn nur am BVT wurden 100 Festplatten mitgenommen. Darauf waren jeweils 80 bis 3.000 Gigabyte gespeichert. Hinzu kommen noch die Beschlagnahmungen in den Privatwohnungen.

Neun Mal zum Mond

Was genau auf den USB-Sticks und Festplatten zu finden ist, ist nicht klar. Viele der Speichermedien tragen aber Aufschriften, wie zum Beispiel "Polizei" oder "Backup BVT". Auch eine Festplatten-Kopie von Daten aus den Jahren 2009 bis 2012 wurde sichergestellt. Diese war mit einem Passwort gesichert. Der Verantwortliche musste dieses der Staatsanwaltschaft aushändigen.

Um die Menge der Daten deutlich zu machen: Wenn man die 40.000 Gigabyte auf normale DIN A4-Blätter druckt, dann könnte man mit dem aneinandergelegten Papier eine Strecke zum Mond legen - und das ganze neun Mal!

Deutscher Geheimdienst ist besorgt

Offenbar kann man aber von noch mehr "Papierstraßen" ausgehen. Denn alleine bei einem Zeugen wurden zwei Computer und 33 Datenträger beschlagnahmt. Bei 16 Speichergeräten ist das Datenvolumen bislang nicht bekannt. Das der 17 anderen beläuft sich auf 16.000 Gigabyte.

Die BVT-Causa schlug auch schon Wellen bis nach Deutschland: Aufgrund der Menge der Daten zeigte sich der Deutsche Geheimdienst besorgt, ob denn auch Daten aus Deutschland betroffen seien. In einem solchen Fall, würde "eine neue Prüfung erfolgen, wie die Kooperation mit dem BVT fortgesetzt werden kann".

Das Justizministerium gibt aber an, dass keine Daten sichergestellt wurden, die den deutschen Nachrichtendienst oder Verfassungsschutz betreffen. (slo)