Politik

BVT-Mitarbeiter hortete Daten von VP-Politikern

Nächster Aufreger rund um das Bundesamt für Verfassungsschutz: Der ex-Spionagechef des BVT soll Daten von VP-Politikern an zuhause gesammelt haben.

Heute Redaktion
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Das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) in Wien.
Das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) in Wien.
Bild: picturedesk.com

Die unendliche Geschichte rund um die Hausdurchsuchung beim BVT ist um ein Kapitel reicher: Laut Ermittlungsdokumenten hatte der mittlerweile entlassene Chef der Abteilung Nachrichtendienste über Jahre eine prominente Sammlung an Telefonnummern, Privatadressen und anderen sensiblen Details über Spitzenpolitiker der VP (s. oben) gehortet. Neben diesen privaten Informationen sollen auch zwei Staatsanwälte und mehrere Richter vom Datenklau betroffen sein, so die APA.

Bot der Ex-Spionagechef die Daten an?

Der VP-nahe Mann soll die sensiblen Daten außerdem dem ehemaligen Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Herbert Anderl, angeboten haben. In einem Brief an dessen Privatadresse hatte der Mitarbeiter seinem „Bundesbruder" (beide sind Mitglieder einer farbentragenden katholischen Verbindung, Anm.) „Vernetzungsdienste" seinerseits angeboten. Dazu zählte er auch die Beschaffung von Information „abseits der formellen Kanäle".

Anwalt des Beschuldigten spricht von "privaten Adressbuch

Anderl schließt nicht aus, einen derartigen Brief erhalten zu haben. Erinnern könne er sich daran aber nicht, sagt er den „SN".

Woher der Beschuldigte Zugang zu den Daten hatte, ist unklar. Sein Anwalt spricht indes von einem „privaten Adressbuch". Die Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt wegen Verdachts auf Amtsmissbrauch (red)

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