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Seine App ist erfolgreicher als Whatsapp und Tiktok

Der Entwickler Dominik Hofmann hat mit Byte einen Hit gelandet. Die App schnellte zum Release an die Spitze der Download-Charts. Das kann sie.

Heute Redaktion
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Was ist passiert?

Innerhalb von nur 24 Stunden auf Platz eins der Download-Charts im App Store: Byte hat im Januar in den USA die Giganten Whatsapp und Tiktok überholt. Zum Auftakt setzt sich die neue Plattform an die Spitze der Apple-Charts. Im Google Play Store schaffte es Byte in die Top 20 und in der Kategorie Social ebenfalls auf den ersten Platz. Dies zeigt eine Auswertung der Website Sensortower.com. In Australien, Neuseeland, Norwegen und Großbritannien war die App kurz nach dem Release ebenfalls in den Top 10.

Was kann diese App?

Waghalsige Stunts, verrückte Katzen, kreative Remixes: Byte ist eine Videoplattform für kurze Häppchen. Clips, die von Nutzern hochgeladen werden, sind nur sechs Sekunden lang. Sie laufen in einer Endlosschleife. Die Byte-Kamera bietet eine Stop-Motion-Funktion. Filter oder Sticker gibt es bisher nicht. Auch Musik ist bei Byte nicht vorhanden, im Gegensatz zu Tiktok, wo die Sound-Bibliothek ein zentraler Bestandteil ist. Vieles an Byte erinnerhalb an die App Vine, die eine große Fangemeinde hatte. Twitter hat die App 2012 für 30 Millionen Dollar gekauft, wegen Einsparungen dann aber im Jahr 2017 eingestampft. Die App hatte zuletzt 200 Millionen aktive Nutzer.

Wer steckt dahinter?

Dominik Hofmann ist der Kopf hinter Byte. Der Programmierer und Unternehmer hat Vine zusammen mit Colin Kroll und Rus Jussupow im Jahr 2012 lanciert. Anfang 2014 verließ Hofmann das Unternehmen. Seither arbeitet er an anderen Projekten. Mit Byte wagt Hofmann jetzt einen Neuanfang. Die App ist kostenlos.

Die Konkurrenz

Byte steigt in einen hart umkämpften Markt ein. Der Platzhirsch ist Tiktok mit über 800 Millionen aktiven Nutzern pro Monat. In der Startphase will der Newcomer darum viele Creators anlocken – auch mit Geld. So hat Byte einen Test eines Partnerprogramms angekündigt. Damit sollen erfolgreiche Byte-Nutzer am Umsatz beteiligt werden. Mehr Details will Hofmann zu einem späteren Zeitpunkt verraten.

Wir haben bei Daniel Koss, Chef der Influencer-Agentur Yxterix, nachgefragt, wie er den Start der neuen Plattform beurteilt. Herr Koss, wo sehen Sie das größte Potenzial für die App?

Die Zeiten, in denen eine Plattform alle User unterschiedlichster Alters- und Interessengruppen vereint, sind vorbei. Anfänglich wird Byte sicher auf junge Nutzer abzielen. Die Zielgruppe der 11- bis 18-Jährigen hat Zeit, identifiziert sich stark mit Inhalten und Personen und kann eine loyale und aktive Community bilden, die eine Plattform dann wie verrückt auf anderen Plattformen via Crosspostings bekannt macht und so neue Audiences anzieht.

Kann Byte erfolgreicher werden als Vine?

Ja! Vine wurde von Fans geliebt. Wenn User ein Produkt lieben und das Geschäftsmodell dieses Mal besser ist, wird Byte extrem erfolgreich werden können. Da der Erfolg von Start-ups aber von vielen Faktoren abhängt, kann niemand die Zukunft von Byte vorhersehen. Die Software ist derzeit noch im Anfangsstadium, viele Features werden wohl noch folgen.

Ist die neue Plattform bei euren Influencern ein Thema?

Noch nicht. Falls sie in den USA jedoch funktionieren wird, werden wir sofort alle Influencer onboarden.

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