Digital

Cadence of Hyrule im Test: Ein geniales Zelda-Spinoff

Kryptischer Titel, geniales Game. Cadence of Hyrule - Crypt of the NecroDancer Featuring The Legend of Zelda ist ein Spinoff, das Hitpotential hat.

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Mit Cadence of Hyrule - Crypt of the NecroDancer Featuring The Legend of Zelda hat Nintendo ein neues Game um die Zelda-Serie herausgebracht. Der Titel ist ein Spinoff der Hauptserie sowie eine Neuadaption des bereits im Jahr 2015 erschienen Crypt of the NecroDancer, das nun neu auf der Nintendo Switch erstrahlt. Klingt alles reichlich verwirrend, sollte aber einen Blick wert sein.

Wer ins Game einsteigt, könnte Cadence of Hyrule als herkömmliches 2D-Adventure abtun. Schließlich gibt es auch hier serien-gemäß Gegner zu besiegen, Schätze zu suchen und Ruinen zu erforschen. Doch Cadence of Hyrule funktioniert dabei anders: Im Rhythmus der Musik ist hier jede Bewegung und jede Aktion genau abgestimmt. Auch der Spieler muss sich nach der Melodie richten.

Bewegt man sich aus dem Takt, friert die Spielfigur am Schirm kurz ein. Was frustrierend klingt, spielt sich in Wahrheit aber dank des tollen Soundtracks grandios. Bei Bewegungen drückt man eine Richtungstaste einfach im Rhythmus der Melodie in die gewünschte Richtung, für jeden Angriff auf Feinde oder jedes Lösen eines Rätsels gilt das auch.

Harmonisch statt abgehakt

Statt des erwarteten abgehakten Gameplays entsteht nach kurzer Eingewöhnungsphase ein wunderbar harmonisches Spielerlebnis. Verantwortlich ist dafür – eh klar – die Musik. Die Meisterwerke stammen von Danny Baranowsky, Genie der elektronischen Musik. Mit Cadence of Hyrule hat er sich selbst übertroffen, zuvor hatte er bereits Games wie The Binding of Isaac, Super Meat Boy und die älteren Crypt of the NecroDancer Spiele mit Songs versorgt.

Weil sozial mehr Spaß macht!

Heute Digital ist auch auf Facebook und Twitter vertreten. Folgen Sie uns und entdecken Sie die neusten Trends, Games und Gadgets aus der digitalen Welt.

>>> facebook.com/heutedigital
>>> twitter.com/heutedigital

Die Musik ist ins Spiel so stark verwoben, dass nicht nur Bewegungen und Aktionen mit ihr einhergehen. Auch die Nichtspieler-Figuren wie Händler und Questgeber singen lieber, als dass sie einem einfach Waren und Aufgaben per ellenlangen Texten hinwerfen. Selbst wer mit Musik in Spielen wenig anfangen kann, wird nach wenigen Minuten mit Cadence of Hyrule freudig mitwippen.

Tolle Welt, taktisches Spiel

Spieler können Cadence of Hyrule wahlweise in weiblicher oder männlicher Form mit den Serienfiguren Zelda und Link spielen. Der Titel bezieht sich übrigens auf die Heldin Cadence, mit der man auch das Tutorial des Spiels bestreitet. Sie wird mysteriöserweise nach Hyrule transportiert, nachdem der zwielichtige Octavo den König von Hyrule, Link und Zelda in einen Schlaf versetzt hat und das Land mit Misstönen überschwemmen will. Cadence kann Link und Zelda wecken und sie auf Rettungsmission schicken.

Cadence of Hyrule spielt dabei in einer zufallsgenerierten Welt, die sich so immer neu zeigt und gleichzeitig viele liebgewonnene Schauplätze der Serie zu bieten hat. Ob Wüste, das Dorf Kakariko oder die Verlorenen Wälder, die Abfolge der Dungeons in den Leveln ist nie gleich, aber sorgt immer für Nostalgie. Leicht ist das Spiel allerdings nicht, denn schon eine Bewegung aus dem Takt kann den Spieltod und damit Verlust aller Gegenstände bedeuten. Die im Durchgang gesammelte Währung behält man jedoch und kann sie beim Orakel dafür verwenden, sich für den nächsten Durchgang wertvolle Items zu kaufen.

Schwer, etwas zu kritisieren

Will man bei Cadence of Hyrule Kritik üben, sind die Angriffspunkte mager. Zu nennen wäre da einmal nur das etwas ungewöhnliche Kampfsystem: Im Takt der Melodie springt man in den Feind hinein, der Angriff erfolgt daraufhin automatisch. Schade, dass nicht auch das Kampfgeschehen zum Melodie-Tastendruck wird. Einzig muss man darauf achten, dass man nicht direkt in einen Angriff des Feindes springt. Zumindest Nebenwaffen und Spezialnagriffe kann man dann selbst in Abstimmung mit der Melodie aktivieren.

Ansonsten sorgt nur die Übersichtskarte für Kopfzerbrechen, denn sie bietet alles – bis auf Übersicht. Da man sich in der Welt von Cadence of Hyrule frei bewegen kann, wird ein Blick auf die Karte unerlässlich. Diese zeigt zwar an, wo der Spieler bereits war, ansonsten sind aber Details aufgrund der Bildschirmgröße der Switch kaum erkennbar. Will man Cadence of Hyrule übrigens ohne den Melodie-Zwang spielen, kann man dies über einen eigenen Modus tun. Dann kann man sich im Spiel abseits der Musik ganz frei bewegen, der Reit des Titels ist aber sofort dahin.

Ein Muss für Zelda-Fans

Für Zelda-Fans sowieso, aber auch für alle Adventure-Liebhaber ist Cadence of Hyrule - Crypt of the NecroDancer Featuring The Legend of Zelda ein Muss-Titel auf der Nintendo Switch. Kaum hat eine Musik in einem Game so dermaßen gepackt, wie es mit Cadence of Hyrule der Fall ist. Das lässt sich auch zu zweit erleben, denn im Koop können sich zwei Spieler gemeinsam dem Melodie-Abenteuer stellen.

In den rund acht bis zehn Spielstunden kommen aber auch jene auf ihre Kosten, die mit Musik sonst nichts anfangen können. Immerhin bietet Cadence of Hyrule neben dem tollen Sound ein Abenteuer in bester Manier von The Legends of Zelda mit erfoschbaren Dungeons, einstreifbaren Gegenständen und Waffen, einer schönen Story aus dem Königreich Hyrule und Liebeserklärungen an die bekanntesten Zelda-Figuren. (rfi)