Österreich

Café-Betreiber wehrt sich jetzt gegen 389 Anzeigen

Heute Redaktion
Teilen
Heinz Seidl in seinem Café Concerto.
Heinz Seidl in seinem Café Concerto.
Bild: Denise Auer

Wirt Heinz Seidl drohen nach einer Razzia Tausende Euro Strafe. Er überlegt rechtliche Schritte gegen das Vorgehen der Polizei. Die Wirtschaftskammer hält die Anzeigenflut für überzogen.

"Es könnte noch zwei bis drei Wochen dauern, bis ich die Anzeigen bekomme", so Café-Concerto-Betreiber Heinz Seidl zu "Heute". Wie berichtet, hatte die Polizei Sonntagfrüh nach einem Tumult das Lokal am Lerchenfelder Gürtel 53 (Ottakring) gefilzt.

"Völlig überzogen"

Es setzte 389 Anzeigen, darunter wegen Nebensächlichkeiten wie fehlende Eurozeichen in der Karte oder Gläser ohne Füllstrich.

Seidl nahm sich jetzt einen Anwalt. Der Wirt überlegt sogar eine Klage gegen das Vorgehen der Polizei.

"Im Protokoll waren Unwahrheiten", meint er. So sei der Fluchtweg nur deshalb mit drei Barhockern verstellt gewesen, weil zuvor das Lokal geräumt worden war. Auch die Feuerlöscher seien in Ordnung. "389 Anzeigen sind völlig überzogen, eine Sammelanzeige müsste reichen", meint Wirtschaftskammer-Spartenobmann Peter Dobcak zu "Heute".

"Es kann ja nicht Ziel der Polizei sein, den Unternehmer zu ruinieren. Die Strafe könnte Tausende Euro betragen." Dobcak fordert eine Gesetzesreform. Mit dem Szenewirt wurde ein Gespräch vereinbart.