Life

Camping: Regeln und Strafen in Europa

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Fotolia.com

Campen unterliegt in einigen europäischen Ländern strengen Regeln. Wenige Freiheiten genießen Camper vor allem in Griechenland und Kroatien. Bei Nichtbeachtung drohen Urlaubern saftige Geldstrafen. Im Norden sind die Vorzeichen bessere: Norwegen und Schweden gelten als Paradebeispiele für Camping-freundliche Länder.

Viele Camper träumen von einem Urlaub im Freien, ohne ihr Campingauto auf einem offiziellien Platz abstellen zu müssen. In Nordeuropa ist das durchaus möglich, doch in manchen Ländern ist Wildcampen absolutes tabu, auch wenn es ein großes Abenteuer darstellt: "Gelegentlich allerdings auch deshalb, weil der Spaß schlicht nicht erlaubt ist und bestraft werden kann", erklärt Tomas Mehlmauer vom Österreichischen Camping Club (ÖCC).

Diese leidvolle Erfahrung musste auch ÖCC-Mitglied Erich P. aus Taiskirchen machen, der auf der Rückreise aus seinem Kroatien-Urlaub von der Polizei angehalten wurde. Herr P., der mit dem Wohnmobil unterwegs war, sollte den Grenzbeamten Nächtigungsbelege vorweisen. Weil er keinen Nachweis für Übernachtungen auf Campingplätzen oder in Hotels bei sich hatte, hielten die Ordnungshüter P. - obwohl er auf einem Campingplatz übernachtet hatte - für einen Wildcamper und hoben eine Strafe von 140 Euro ein.

Daher ist es besonders wichtig, sich zunächst über die nationalen Bestimmungen der einzelnen Länder zu informieren und dann auch lokale Verbote und Regelungen zu berücksichtigen. "Heute.at" hat mit Hilfe der Informationen des Österreichischen Camping Clubs (ÖCC) Regelungen für die wichtigsten Urlaubsländer zusammengefasst.

Österreich

In Österreich ist Übernachten außerhalb von Campingplätzen für eine Nacht erlaubt, wenn es darum geht, dass ein übermüdeter Fahrer wieder fahrtauglich wird. In Landschaftsschutzgebieten ist Campen nicht erlaubt. In einigen Regionen wie in Wien oder Tirol gibt es lokale Einschränkungen.

Italien

In Italien darf man auf Straßen und Parkplätzen nur mit Genehmigung der örtlichen Behörden campen. Nationalparks und staatliche Wälder sind tabu. In manchen Gebieten wie etwa in Sardinien ist auch das Campen auf Privatgründen verboten.

Spanien

In Spanien darf man in gewissen Regionen auf Straßen und Parkplätzen Campen, aber nur wenn es nicht durch regionale Bestimmungen verboten ist. Auf Privatgrundstücken dürfen Camper höchstens drei Nächte - bei örtlicher Genehmigung - verbringen.

Niederlande

Spätestens seit Rudi Carrell ist bekannt, dass Niederländer gerne mit dem Wohnwagen verreisen. Deshalb gibt es hier auch viele Campingplätze. Das Campen auf Straßen, Parkplätzen und Privatgrundstücken ist mit einigen Ausnahmen nicht erlaubt.

Griechenland

In Griechenland bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als auf Campingplätzen zu nächtigen. Campen auf Privatgründen oder auch auf öffentlichen Straßen und Plätzen ist verboten. Zudem kommen weitere Schwierigkeiten hinzu. Denn Gastausch- oder Füllstationen gibt es nur in größeren Städten wie Athen, Thessaloniki, Patras oder Monemvassia.

Frankreich

Wenn Sie die Grande Nation mit dem Wohnwagen erobern wollen, ist das prinzipiell eine gute Idee. Es gibt nicht nur viele offizielle Plätze, in einigen Regionen ist Campen auf Privatgründen, Straßen oder Parkplätzen bei Zustimmung der Behörde oder des Eigentümers erlaubt. An Autobahnraststätten ist es aber zuletzt wiederholt zu Diebstählen gekommen. Campen in Küstennähe ist außerhalb von Camping-Plätzen verboten. Auch in der Nähe von Sehenswürdigkeiten darf nicht gecampt werden. Strafen bis zu 1.500 Euro drohen. Vorsicht: In Frankreich werden nur landesübliche Gasflaschen getauscht und gefüllt. 

Auf der zweiten Seite finden Sie Infos zu sechs weiteren Urlaubsländern. Bitte blättern Sie um!

Dänemark

Camping auf Straßen und Parkplätzen ist nicht erlaubt, es wird aber an Autobahnraststätten toleriert. Auf Privatgründen besteht kein Verbot.

Deutschland

Österreichs großer Nachbar ist Campern freundlich gesinnt. Übernachten ist auch auf Straßen und Parkplätzen sowie Privatgründen gestattet, wenn eine Erlaubnis eingeholt wurde und kein lokales Verbot vorliegt. Die Maximaldauer beträgt zehn Stunden, auch einmaliges Übernachten, um wieder fahrtüchtig zu werden, ist erlaubt.

Schweden

Übernachtungen auf Straßen und Parkplätzen sind erlaubt, nur nicht an landwirtschaftlichen Nutzflächen und in der Nähe von Häusern. Nichtsdestostrotz gibt es einige örtliche Beschränkungen. Campen auf Privatgründen stellt kein Problem dar.

Norwegen

Norwegen ist ein Paradies für Camper, die sich im Land der Fjorde ziemlich frei bewegen können. Campen auf Straßen, Parkplätzen und Privatgründen ist erlaubt. Allerdings müssen zu Feldern und Häusern mindestens 150 Meter Abstand gehalten werden.

Kroatien

Das Land an der Adria wird unter Österreichern ein immer beliebteres Reiseziel. Campen unterliegt aber strengen Regeln. Übernachtungen außerhalb von Campingplätzen sind generell verboten.

Türkei

Camping-Plätze in der Türkei weisen zumeist einen schlechten Standard auf. Es gibt nur selten Warmwasser, auch die Entsorgungsmöglichkeiten von Abfall sind nicht optimal.

Infos zu mehreren Camping-Ländern finden Sie auf   !