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Cannabis im Urlaub: Paradies oder Hölle

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia (Symbolbild)

Nicht nur in Österreich gibt es Debatten um die Legalisierung von Cannabis. Manche Reisende bereisen ihr Zielland gerade aus diesem Grund, weil "weiche Drogen" dort leicht zu kaufen oder legal sind. Doch bis auf wenige Ausnahmen drohen in den meisten Ländern empfindliche Strafen. "Heute.at" stellt zwölf Länder vor, die mit ihrer Drogenpolitik für Aufsehen sorgen - entweder mit hartem Durchgreifen oder hoher Toleranz.

. Manche Reisende bereisen ihr Zielland gerade aus diesem Grund, weil "weiche Drogen" dort leicht zu kaufen oder legal sind. Doch bis auf wenige Ausnahmen drohen in den meisten Ländern empfindliche Strafen. "Heute.at" stellt zwölf Länder vor, die mit ihrer Drogenpolitik für Aufsehen sorgen - entweder mit hartem Durchgreifen oder hoher Toleranz.

Österreich

In Österreich ist der Erwerb, der Besitz und der Anbau zum Eigenbedarf verboten. Eine Freiheitsstrafe von bis zu sechs Monaten oder eine Geldstrafe droht. Meistens werden Ersttäter, die nur Konsumenten sind, nicht strafverfolgt, jedoch wird häufig eine Probezeit auferlegt. Ab einer Grenzmenge von 20 Gramm gilt ein verschärfter Strafrahmen.

Niederlande

Amsterdam gilt innerhalb Europas als Cannabis-Metropole. Das Rauchen von Marihuana ist in der Hauptstadt alles andere als verpönt, wird aber nur innerhalb von Coffeeshops geduldet. Dort kann prinzipiell jeder Erwachsene fünf Gramm Haschisch oder Marihuana erstehen. Einige Coffeshops mussten schließen, denn in einem Umkreis von 250 Metern von Schulen dürfen keine Drogen verkauft werden. Der Versuch, an der Grenze zu Deutschland und Belgien den Verkauf an Touristen zu untersagen, ist . Kurios: Der Anbau in den Niederlanden ist nach wie vor illegal, Coffeeshops müssen die Ware illegal erwerben.

Tschechien

Erwachsene dürfen 15 Gramm Marihuana zum Eigenbedarf bei sich führen. Tschechen dürfen darüber hinaus bis zu fünf Cannabis-Pflanzen anbauen. Die Hauptstadt Prag ist mittlerweile für viele Reisende eine Alternative zu Amsterdam.

USA

In einigen Bundesstaaten ist der Konsum von Marihuana für medizinische Zwecke erlaubt. Darüber hinaus erlaubt für nicht-medizinische Zwecke erlaubt. In Minnesota, Nebraska, Ohio, Mississipi und North Carolina ist Marihuana verboten, es droht aber keine Gefängnisstrafe mehr.

Urugay

Seit 2014 steht der Anbau und Verkauf von Marihuana in Uruguay und ist somit legal. Registrierte über 18-Jährige dürfen monatlich bis zu 40 Gramm Cannabis in Apotheken kaufen. Außerdem dürfen Einwohner bis zu sechs Cannabis-Pflanzen züchten. An öffentlichen Plätzen ist Marihuana weiterhin verboten.

Jamaika

"Ganja" ist im Mutterland Boby Marleys seit 1913 strikt verboten, aber dennoch populär. Bauern bieten illegale Touren zu den Plantagen an. Einige Urlauber kommen extra deswegen nach Jamaika, erwischen lassen dürfen sie sich dabei aber nicht.

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und Marihuana.

Manche Reisende bereisen das Zielland gerade aus diesem Grund. Doch bis auf wenige Ausnahmen drohen in den meisten Ländern empfindliche Strafen. "Heute.at" stellt zehn Länder vor, die mit ihrer Drogenpolitik für Aufsehen sorgen - entweder mit hartem Durchgreifen oder hoher Toleranz.

Indien

Vor allem das unter Aussteigern beliebte Goa ist ein beliebtes Reiseziel für Drogen-Touristen. Verkauft wird vielerorts, doch auch das indische Rechtssystem bestraft Drogenkonsum schon bei geringen Mengen. Bis zu 100 Gramm drohen neben einer Geldstrafe sechs Monate Gefängnis.

Kanada

Die Kunde von den neuen hat sich in Windeseile weltweit verbreitet. Durch Münzeinwurf können Personen ab 19 Jahren ihr Produkt erstehen. Für Touristen ist der Kauf nicht erlaubt. Cannabis ist nach wie vor verboten, nur die medizinische Anwendung zur Schmerzlinderung ist seit 1999 erlaubt.

Australien

Auf den Besitz von bis zu 50 Gramm Marihuana steht eine Geldstrafe von 721,8 Euro. Etwas liberaler wird das Thema Marihuana in der Stadt Nimbin betrachtet - allerdings nicht aus rechtlicher Sicht. Marihuana ist auch hier verboten, auch wenn es dort an vielen Orten verkauft wird und leicht erhältlich ist. Nimbin ist als Treffpunkt der Hippie-Kommune in Australien bekannt. Seit 1993 fordert die Veranstalter des MardiGrass-Festivals die Legalisierung von Cannabis.

Thailand

In Thailand sind zwar viele Drogen im Umlauf, Marihuana ist hier aber strengstens verboten. Der Konsum kann schwere Konsequenzen nach sich ziehen. Gefängnisstrafen von bis zu einem Jahr (in meist mittelalterlich anmutenden Haftanstalten) und eine hohe Geldstrafe drohen. Wird man von Polizisten gestoppt, können diese einen Drogentest verlangen. Verweigert man diesen, droht eine Freiheitsstrafe von einem halben Jahr und eine Geldstrafe.

Türkei

In der Türkei, durch die ein Großteil der Heroin-Transporte nach Europa kommt, reagieren die Behörden auf Drogendelikte allergisch. Selbst bei "weichen Drogen" kennen sie keinen Pardon. Bei Einfuhr drohen 10 bis 20 Jahre Gefängnis, bei Ausfuhr 6 bis 12 Jahre. Selbst wer nur konsumiert, muss mit hoher Wahrscheinlichkeit ein bis zwei Jahre hinter Gitter. Diese sind in Gefängnissen, die nicht mit österreichischen Standards vergleichbar sind, abzusitzen.

Vereinigte Arabische Emirate

Wer beispielsweise nach Dubai einreist, sollte von Marihuana die Finger lassen. Selbst geringe Mengen unter 0,1 Gramm werden mit langjährigen Haftstrafen bestraft. Bei härteren Drogen droht sogar die Todesstrafe.