Niederösterreich

Caritas fordert weiteres Anti-Teuerungspaket

Die ersten Anti-Teuerungspakete sind bereits geschnürt worden. Doch die Caritas fordert eine Sozialhilfereform und eine echte Mindestsicherung in NÖ.

Tanja Horaczek
Österreicher sollen weiter entlastet werden.
Österreicher sollen weiter entlastet werden.
Getty Images/iStockphoto

Das Land NÖ hat bereits eine Unterstützung in Sachen Teuerung beschlossen. Zum bereits präsentierten Strompreisrabatt kommen Maßnahmen bei Heizkostenzuschuss, Pendler- und Wohnbeihilfe sowie Schulstartgeld hinzu - mehr dazu hier. Jetzt fordert die Caritas ein weiteres Anti-Teuerungs-Paket der Bundesregierung für besonders Betroffene, Familien und Kinder.

"Es braucht mehr Maßnahmen"

Die für Niederösterreich präsentierten Hilfen könnten laut Klaus Schwertner, geschäftsführender Caritasdirektor der Erzdiözese Wien, als Modell fungieren. "Es wird aber neben befristen Maßnahmen und Einmalzahlungen auch etwa eine Reform der Sozialhilfe brauchen wieder hin zu einer echten Mindestsicherung", teilte er am Samstag in einer Aussendung mit.

Caritas-Wien-Chef Klaus Schwertner
Caritas-Wien-Chef Klaus Schwertner
Sabine Hertel

Schwertner begrüßt NÖ Teuerungsausgleich

Der Sommer müsse genutzt werden, um die Voraussetzungen für neue Unterstützungsmaßnahmen zu schaffen, hieß es von der Caritas. Schwertner begrüßte den von der niederösterreichischen Landesregierung in dieser Woche vorgestellten Teuerungsausgleich und betonte: "Es muss alles unternommen werden, damit die Kluft zwischen Arm und Reich nicht noch größer wird."

"Es soll kein Fleckerlteppich entstehen"

Die Caritas sprach sich für eine bundeseinheitliche Lösung aus, die alle Anbieter berücksichtigt - und neben Strom dürften auch jene nicht vergessen werden, die mit Gas heizen. "Niederösterreich hat einiges vorgelegt, da wäre es zumindest überlegenswert, die Maßnahmen rasch bundesweit auszurollen oder den Wifo-Vorschlag umzusetzen - auch damit kein Fleckerlteppich vom Bodensee bis zum Neusiedlersee entsteht", sagte Schwertner.

"Menschen fürchten sich vor Nachzahlungen bei Energieabrechnungen."

"Die Teuerungen haben längst die Mittelschicht erreicht. Vor allem sind aber jene betroffen, die bereits bisher jeden Euro mehrmals umdrehen mussten, um über die Runden zu kommen", hielt Schwertner fest. "Immer mehr Menschen wissen am Monatsende nicht, was sie mit dem wenigen Geld, das noch übrig bleibt, zuerst tun sollen - Miete und Stromrechnung bezahlen oder den Kühlschrank mit dem Nötigsten füllen. Sonderausgaben, wie etwa Schulausflüge oder notwendige Reparaturen bereiten jenen Menschen, die sich an uns wenden, große Sorgen", sagte er. Viele Menschen würden die nächsten Monate fürchten: "Sie haben große Angst vor Nachzahlungen bei Energieabrechnungen."

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