Der frühere französische Präsident Nicolas Sarkozy (70) ist in Paris zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. In dem Verfahren ging es um mutmaßliche illegale Wahlkampfspenden aus Libyen. Während der Urteilsverkündung wich ihm Ehefrau Carla Bruni (57) nicht von der Seite.
Das Paar, seit 2008 verheiratet, erschien Hand in Hand im Gerichtssaal. Bruni, die im vergangenen Jahr ihre Brustkrebserkrankung öffentlich gemacht hatte, trug ein dunkles Outfit mit weißen Sneakern und Sonnenbrille. Vor dem Urteilseintritt winkten beide noch lächelnd in die Kameras der wartenden Presse.
Weniger gelassen zeigte sich Bruni im Gericht selbst. Bevor sie gemeinsam mit Sarkozy den Saal verließ, riss sie die rote Mikrofonhaube eines Reporterteams herunter und warf sie demonstrativ auf den Boden. Betroffen war das Online-Medium "Mediapart", das die Affäre bereits 2012 kurz vor der Stichwahl gegen François Hollande publik gemacht hatte.
Nach der Urteilsverkündung veröffentlichte die Sängerin auf Instagram ein Foto aus dem Gerichtssaal. Dazu schrieb sie: "Liebe ist die Antwort." Ergänzt wurde der Post mit dem Hashtag #lahainenaurapasledessus (zu Deutsch: "Der Hass wird nicht siegen.").
Neben Bruni standen Sarkozy auch seine Söhne Pierre (40), Jean (39) und Louis (28) im Gericht bei. Die gemeinsame Tochter Giulia (13) blieb der Verhandlung fern.
Die Richter befanden Sarkozy im Kernpunkt der Anklage, einer "kriminellen Verschwörung", für schuldig. Zwar wurde er in einigen Nebenpunkten freigesprochen, doch das Strafmaß lautet: fünf Jahre Haft.
Der Ex-Präsident weist die Vorwürfe entschieden zurück. Er spricht von einem politisch motivierten Prozess, seine Verteidigung hat bereits Berufung angekündigt.