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Carnival Games VR im Test: virtueller Jahrmarkt

Hereinspaziert, der virtuelle Jahrmarkt öffnet! 2K lädt zu Carnival Games VR für die PS VR und die HTC Vive.

Heute Redaktion
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Lustiges Ringewerfen oder elf anderen spaßige Minispielen: Heute Digital hat getestet, ob sich der virtuelle Jahrmarktbesuch lohnt und wir haben unser Ticket für den Vergnügungspark von Carnival Games VR gelöst. Seit dem 6. Dezember gibt es zudem auch für die Oculus Rift eine Version.

Carnival Games VR ist kein wild zusammengewürfelter Mix aus den zwölf Minispielen, sondern präsentiert sich mit einem eigenen "Marktschreier", der in der liebevoll bunt-chaotisch gestalteten VR-Welt dazu einlädt, etwa mit Bällen auf Milchflaschen zu schießen, um diese umzuwerfen. Ja, Minigames bleiben es trotzdem, aber die Umsetzung in einer eigenen Welt macht schon viel her.

Tiefgründige Story oder ein tolles Multiplayer-Erlebnis darf man hier nicht erwarten, aber Carnival Games VR gibt auch nicht vor, solches zu bieten. Vielmehr zeigt der Titel bereits im Trailer, was er wirklich gut kann: ein perfekter Partyspaß für Leute zu sein, die es sich im Wohnzimmer gemütlich machen und anständig etwas zu lachen haben wollen. Vor allem aber schafft es der Titel auch, dass sich VR-Neulinge im kollektiven Gelächter unbedingt einmal am VR-Titel versuchen wollen.

In der Einfachheit liegt der Spaß

Carnival Games VR funktioniert so gut, weil es einfache Spiele lustig und leicht steuerbar umsetzt. Geboten werden etwa das Spielhallenerlebnis Skee Ball, das Ringewerfen, das Bälleschießen auf Flaschen, Dartwerfen auf Luftballons oder ein schauriges Geisterhaus - alles Dinge, für die man auf einem echten Jahrmarkt möglicherweise auch gerne einmal Geld hinlegt. Das Prinzip dreht sich darum, den Highscore zu holen und besser als die Gegner zu sein - oder einfach gemeinsam Spaß zu haben.

Weil sozial mehr Spaß macht!

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In allen Spielen der vier verschiedenen Jahrmarktstraßen können Tickets für virtuelle Preise verdient werden. Alle Preise werden in einem Spielzimmer aufbewahrt, wo einzigartige Erfolge freigeschaltet werden können. Außerdem können die Spieler ihre Freunde herausfordern, um zu sehen, wer den ersten Platz auf der Online-Bestenliste ergattern kann. Einen echten Online-Wettbewerbsmodus gibt es allerdings nicht. Aber ganz ehrlich: Viel mehr Spaß macht es sowieso in einer lokalen realen Runde!

Wenig Angebot abseits der Party

So gut Carnival Games VR die Partyrunde versorgt, so hätten neben einem echten Online-Modus auch andere Dinge für den Single- und Multiplayer noch gut getan. Wie im originalen Carnival Games für die Nintendo Wii hätte man sich einen gestaltbaren Spielcharakter gewünscht, den man gekonnt nach eigenen Wünschen anpassen hätte können. Auch, dass man für eine Partyrunde nicht mehrere Games hintereinander als Serie ablaufen lassen kann, ist schade.

Umso schöner wurde die Bestenliste und der Top-3-Highscore an den verschiedenen Attraktionen umgesetzt, die dazu einladen, die Leistung der anderen Spieler zu brechen. Nett ist auch das lustige Männchen, das den Spieler beim Start am Jahrmarkt begrüßt und uns den ersten Spielen vorstellt. Die muss man anfangs übrigens nach und nach freischalten, bevor man den ganzen virtuellen Jahrmarkt ablaufen kann. Beim Spielen erhält man Tickets für die Punkte, die man wiederum in Spielzeuge und Stofftiere investiert und damit weitere Spiele freischaltet oder einfach den Trophäenraum füllt.

Simple Steuerung mit Suchtfaktor

Wenn man innerhalb gut einer Stunde alle Minispiele des Jahrmarkts freigeschaltet hat und die grafische Aufmachung - bunt, schrill, nett umgesetzt, aber keine Effekt- oder Detailwunder - bewundert hat, sollte sich eigentlich Langeweile einstellen. Das passiert aber nicht, denn ohne dass man es merkt, entwickelt sich in Carnival Games ein richtiger Suchtfaktor. Das liegt vor allem an der Steuerung und nicht an der Punktejagd.

Quelle: YouTube

Viele Spiele verlangen vor dem Aufsetzen der VR-Brille eine lange Erklärung der Tasten und Controller, bei Carnival Games VR wurde auf Einfachheit Wert gelegt. Auch wenn man einem komplette VR-Neuling die Controller einfach wortlos in die Hand drückt, wird er sich innerhalb von Sekunden virtuell betätigen können. Die Spiele können mit wenigen Bewegungen und Tastendrucken beherrscht werden. Einfachheit ist Trumpf, deswegen faszinieren Jahrmarktattraktionen nun mal auch im realen Leben - einfach zu spielen, hart zu meistern.

Fazit

Bis auf wenige Aussetzer funktioniert das Tracking gut. Gerade einmal beim Ballwerfen auf die Milchflaschen oder dem Korbwerfen ging das Bällchen manchmal aufgrund des Sensortrackings verloren. Naja, am Jahrmarkt fällt einem auch schon mal der Ball aus der Hand. Ebenso ist es bei der Genauigkeit, vor allem bei den Ziel-Spielen, manchmal kommen Treffer eher aus Glück als aus Präzision zustande. Frust kommt aber nicht auf, vielmehr lacht man über den eigenen Fehlwurf. Die ganz große Attraktion des Jahrmarkts ist das Geisterhaus, alleine das wird eine Partyrunde für einen Abend mit Spaß versorgen.

Klar muss gesagt werden, dass man als einzelner Spieler den Titel nach einem Durchzocken der Minigames kaum ständig über die VR-Brille laufen lassen wird. Dafür muss man dem Titel zugute halten, dass er ohne viel Schnickschnack und Grafikwunder einen guten VR-Titel abgibt. Einfach mit den Move-Controllern durch die Gegend zu winken kann irre lustig sein. Die Move-Controller sind übrigens eine Pflicht für den Titel.

Als Partyspiel muss man bei Carnival Games VR aufpassen, dass einem von den Gästen das VR-Headset nicht vom Kopf gerissen wird. Hier offenbart sich der wahre Spaß und wie ein gutes Brett- oder Kartenspiel wird es immer und immer wieder zum Einsatz kommen, wenn sich eine spielebegeisterte Runde zusammenfindet. Was sich Carnival Games VR auf die Fortsetzungs-Wunschliste schreiben kann: Mehr Online-Optionen, Profilmöglichkeiten für die verschiedenen Zocker oder gar Spielteilnahmen von Partygästen außerhalb der VR-Brille über den Controller.