Niederösterreich

Causa Baby-Klinik: Frau (32) starb an septischem Schock

Das vorläufige Obduktionsergebnis ist da: Demnach starb die 32-Jährige an einem septischen Schock. Das untermauert die Vermutung, dass ein Keim zu Komplikationen mit Todesfolge geführt haben könnte.

Erich Wessely
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Nach Eingriff in Badener Kinderwunsch-Klinik starb Frau (32) im Wiener Spital Hietzing.
Nach Eingriff in Badener Kinderwunsch-Klinik starb Frau (32) im Wiener Spital Hietzing.
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Im Fall des Todes einer Frau infolge einer Behandlung in einer privaten Badener Kinderwunschklinik liegt nun das vorläufige Obduktionsergebnis vor.

Laut "Kurier" wurde als Todesursache bei der Obduktion "ein septischer Schock mit Gerinnungsstörungen und Blutungsneigung festgestellt". Das toxikologische Ergebnis steht noch aus, es wird in den nächsten Tagen erwartet.

Keim im Narkosemittel

Wie berichtet hatten drei sogenannte Follikel-Punktionen (Anm.: es werden Eizellen aus den gereiften Eibläschen entnommen) in einer Badener Kinderwunschklinik für drei Frauen unter 40 mit einem Drama geendet. Die Eingriffe waren am vergangenen Mittwoch unter Vollnarkose durchgeführt worden. Alle drei Patientinnen konnten die Kinderwunschklinik zwar verlassen, Stunden später kam es aber zu schweren Komplikationen.

Von Seiten der Babywunschklinik hieß es, dass die Eingriffe korrekt abgelaufen seien. Der Anwalt des ausführenden Anästhesisten, Paul Kessler, geht von einem Arzneifehler und nicht von menschlichem Versagen aus. Der Anwalt hält eine Sepsis durch einen Keim im Narkosemittel für möglich. Diese Vermutung wird nun durch das vorläufige Obduktionsergebnis untermauert.

Ermittlungen laufen weiter

Bei den toxikologischen Untersuchungen erwartet man sich nun Aufschlüsse über Keimart und auf welche Weise er in die drei Frauen gelangte. Eine Verunreinigung könnte im Narkosemittel Propofol vorgelegen sein, alle drei Patientinnen hatten einen ähnlich schweren Krankheitsverlauf.

Eine Frau (32) starb im Wiener Spital Hietzing, die beiden anderen Patientinnen liegen auf der Intensivstation, eine im Wiener AKH, die zweite im Klinikum Baden. Beide befinden sich aber außer Lebensgefahr. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft laufen weiter.

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