Trafiken haben nichts

Verbotenes CBD bringt Schwarzmarkt zum Blühen

Schock für Hanf-Händler: CBD-Blüten dürfen nicht mehr verkauft werden. Während Trafiken noch warten, kaufen viele Kunden wohl illegal ein.
Christoph Weichsler
07.02.2025, 05:45

CBD-Fans haben derzeit ein Problem: Blüten gibt es in Österreich aktuell nirgends zu kaufen. Fachgeschäfte dürfen sie nicht mehr verkaufen, weil der Verwaltungsgerichtshof (VwGH) entschieden hat, dass Blüten unter das Tabakmonopol fallen.

Doch auch in Trafiken sind sie noch nicht erhältlich – und das bleibt mindestens zwei bis drei Wochen so. Bis dahin bleibt vielen wohl nur eine Option: CBD über den Schwarzmarkt zu besorgen.

Warum gibt es aktuell kein legales CBD?

Von einem Tag auf den anderen sind CBD-Blüten aus den Fachgeschäften verschwunden. Der Grund: Der Staat behandelt sie steuertechnisch ab sofort wie Tabak. Das bedeutet, sie dürfen nur noch in Trafiken verkauft werden – allerdings erst, wenn alle bürokratischen Hürden erledigt sind.

Bevor CBD-Blüten in Trafiken ins Regal kommen, müssen sie erst von einer staatlichen Behörde genehmigt werden. Außerdem muss ihr offizieller Verkaufspreis fünf Tage vor dem Start veröffentlicht werden. Erst dann dürfen Trafiken mit dem Verkauf beginnen. Das kann dauern – bis dahin gibt es in Österreich schlicht kein legales CBD.

Warum dauert das so lange?

Die Kontrolle über den Verkauf hat das Finanzministerium, das für alle Tabakwaren zuständig ist. Die eigentliche Abwicklung übernimmt eine Behörde, die für die Anmeldung und Preisfestlegung sorgt. Bevor ein neues CBD-Produkt auf den Markt kommt, muss es dort durch mehrere Prüfungen.

Das bedeutet für Kunden und Händler: Es gibt noch kein CBD in Trafiken – und es wird auch nicht so schnell gehen. Bis alle Anträge bearbeitet sind, werden laut Experten mindestens zwei bis drei Wochen vergehen.

Schwarzmarkt füllt die Lücke

Während der legale Verkauf ausgesetzt ist, boomt wohl bereits der Schwarzmarkt. Wer CBD-Blüten regelmäßig nutzt, sei es zur Entspannung oder aus gesundheitlichen Gründen, steht jetzt vor einem Problem. Denn es gibt keine einzige legale Verkaufsstelle.

"Wer CBD braucht, muss sich wohl auf anderen Wegen versorgen", erklärt ein Insider aus der Branche. Und genau das dürfte bereits passieren: Es gibt Hinweise darauf, dass der illegale Handel mit CBD zunimmt.

Trafiken sollen vorsichtig sein – lohnt sich CBD überhaupt?

Auch für Trafiken ist unklar, ob das Geschäft mit CBD wirklich funktionieren wird. Keiner weiß, ob die Kunden bereit sind, das neue, teurere Produkt zu kaufen. Der Sprecher der Wiener Trafikanten Andreas Schiefer rät seinen Kollegen: "Lieber erst mal wenig bestellen und schauen, ob es sich lohnt."

Noch ist auch unklar, wer die CBD-Produkte an die Trafiken liefern wird. Bisher haben spezialisierte Großhändler die Shops beliefert – doch es könnte sein, dass jetzt große Tabakfirmen den Markt übernehmen. In den nächsten Wochen wird sich entscheiden, wer den neuen CBD-Markt kontrolliert.

Wer legales CBD will, muss warten

Bis das erste legale CBD in Trafiken verkauft wird, dauert es mindestens zwei bis drei Wochen – bis dahin gibt es kein legales CBD in Österreich.

Wer nicht warten will, muss entweder ins Ausland fahren oder sich auf den Schwarzmarkt einlassen. Händler sprechen bereits von einem "totalen Chaos, das unnötig den Schwarzmarkt fördert."

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{title && {title} } CW, {title && {title} } Akt. 07.02.2025, 09:48, 07.02.2025, 05:45
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