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CERN-Atomforscher wegen Terrorverdachts vor Gericht

Heute Redaktion
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In Paris steht seit Donnerstag ein Wissenschaftler des Atomforschungszentrums CERN wegen mutmaßlicher Anschlagspläne vor Gericht. In dem auf zwei Verhandlungstage angesetzten Prozess muss sich der 35-jährige Franko-Algerier wegen mutmaßlicher "krimineller Verbindungen zu einer Terrororganisation" verantworten.

In Paris steht seit Donnerstag ein Wissenschaftler des wegen mutmaßlicher Anschlagspläne vor Gericht. In dem auf zwei Verhandlungstage angesetzten Prozess muss sich der 35-jährige Franko-Algerier wegen mutmaßlicher "krimineller Verbindungen zu einer Terrororganisation" verantworten.

Die Staatsanwaltschaft stützt ihre Anklage auf zahlreiche E-Mails des Beschuldigten, die von den Sicherheitsbehörden vor dessen Festnahme im Oktober 2009 abgefangen worden waren. In seiner Wohnung waren die Ermittler auf eine umfangreiche Sammlung islamistischer Schriften gestoßen.

Der französische Geheimdienst hatte mehrere E-Mail-Konten überwacht, nachdem die Gruppe Al-Kaida im Islamischen Maghreb (Aqmi) Anfang 2008 eine Botschaft an den Elysée-Palast geschickt hatte. Dabei fiel den Ermittlern der Kontakt zwischen dem Angeklagten und einem in Algerien lebenden Aqmi-Mitglied auf. Ihm schrieb der Forscher im Frühjahr 2009, er schlage "mögliche Ziele in Europa und besonders in Frankreich" vor. Wenige Tage später konkretisierte er seinen Plan und nannte in einer E-Mail den französischen Luftwaffenstützpunkt Cran-Gevrier südlich des Genfer Sees. Dem Forscher drohen zehn Jahre Haft.

APA