Chinesische Medien, Blogger und Influencer berichten über Aufstände bei Temu in China: Rund 300 Menschen hätten gegen den Onlineshop protestiert, um auf die aus ihrer Sicht schlechten Bedingungen für die Händlerinnen und Händler aufmerksam zu machen. Etwa 80 Leute sollen gar ein Temu-Büro in Guangzhou gestürmt haben. Temu hat das bestätigt.
Temu straft seine Anbieter ab, wenn es viele Erstattungsanträge und Kundenbeschwerden gibt. So erzeugen Rückerstattungen für die Händlerinnen und Händler hohe Kosten. Einer sagte zur "South China Morning Post", er habe fast seinen ganzen Gewinn verloren, als er Temu 41.000 US-Dollar habe zahlen müssen. Andere werfen dem Onlineshop vor, sogar dann Rückerstattungen zu gewähren, wenn der Kunde oder die Kundin das bemängelte Produkt gar nicht zurückschicke.
Temu sagt nun, die Händlerinnen und Händler hätten es abgelehnt, die Streitigkeiten auf dem normalen Schlichtungs- und Rechtsweg zu lösen, der in den Verträgen vorgesehen sei. Im "China Securities Journal" lässt Temu verlauten, dass das Unternehmen mit der Verhängung der Strafen gar kein Geld verdiene, da dieses am Ende den Verbrauchern zugutekomme.
In Chinas sozialen Medien äußerten immer mehr Menschen, dass der Westen die Händlerinnen und Händler ausnutze. "Ausländer können Produkte in China kaufen, die Waren erhalten und kein Geld dafür bezahlen", schrieb ein Blogger aus der chinesischen Provinz Hebei. So müssten die Shops auf Temu ihre Waren den Ausländern gratis zur Verfügung stellen.
Temu forderte sein Personal dazu auf, die Arbeit einzustellen, als die Demonstrantinnen und Demonstranten das Büro stürmten, wie "Business Insider" (Abo-Artikel) schreibt. Diese hätten ein Treffen mit der Geschäftsleitung gefordert, das aber nicht zustande gekommen sei. Dann sei die Polizei gekommen und habe das Büro geräumt.