Wien

Chaoten stürmen Versicherung und verletzen Mitarbeiter

Gefährliche Gewalt-Eskalation in Wien: Wie "Heute" erfuhr, stürmten Demo-Chaoten den Sitz einer Versicherung in Wien und verletzten einen Mann.

Heute Redaktion
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Das massive Polizeiaufgebot in der Wiener City
Das massive Polizeiaufgebot in der Wiener City
Twitter/Thomas Walach/zackzack.at

Die Corona-Stafen von FP-Klubchef Herbert Kickl, Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch und Wissenschaftssprecher Martin Graf waren Samstagabend längst nicht der größte Aufreger. Wie "Heute" aus Polizeikreisen zugetragen wurde, stürmten gewaltbereite Demo-Chaoten das Headquarter eines großen heimischen Versicherungsunternehmens in der Wiener Leopoldstadt.

Wachmann verletzt geborgen

Der wütende Mob überrannte ersten Informationen zufolge das diensthabende Sicherheitspersonal. Ein Wachmann wurde umgestoßen und dabei offenbar schwer verletzt, auch ein zweiter Mitarbeiter in dem Konzern-Komplex soll verletzt worden sein. Der Security wurde von Polizisten aus dem Gebäude geborgen und dem Rettungsdienst übergeben. 

Einsatz bis nach 20 Uhr

Derzeit ist die Lage noch unübersichtlich. Gemäß "Heute" vorliegenden Informationen befinden sich noch immer gewaltbereite Wirrköpfe in dem Versicherungsgebäude. Die Verdächtigen weigern sich vorerst, den Aufforderungen der Polizei nachzukommen. Entwarnung dann um 20.17 Uhr. "Die Demonstrationszüge konnten aufgelöst werden und die Teilnehmer*innen haben sich entfernt. Alle Straßensperren wurden bereits wieder freigegeben", so die LPD Wien via Twitter.

Kickl donnerte: "Schmuddeltypen"

Nur Stunden zuvor hatte der ehemalige Innenminister Kickl eine Rede bei der Jesuitenwiese im Wiener Prater gehalten. Der Aufmarsch Zehntausender sei "ein starkes Zeichen für die Freiheit, Demokratie und die Grundrechte", befand der blaue Klubchef. Er verortete die Regierung im "Machtrausch" und kritisierte eine "Gesundheitsapartheit" von "Schmuddeltypen". Wie berichtet, hatte die Polizei davor gewarnt, den Grünen Prater zu besuchen. Es hagelte gegen zahlreiche Demonstranten Anzeigen. 

Mahrer: "Abscheuliche Rhetorik"

Der ehemalige Vizepräsident der Wiener Polizei, Karl Mahrer, kritisierte Herbert Kickl harsch und hieß ihn den "Rädelsführer der hartgesottenen Corona-Leugner". Für den VP-Sicherheitssprecher führt Kickl die FPÖ imm weiter "ins rechtsextreme Eck": "Bei seiner Rede hat Kickl die Demonstrierenden einmal mehr gegen die notwendigen Corona-Maßnahmen der Bundesregierung aufgeheizt, zur massiven Gefährdung der öffentlichen Gesundheit beigetragen und sich als Schutzpatron Rechtsextremer und Verschwörungstheoretiker positioniert. Die Polizei hatte alle Hände voll zu tun, jene rechtsextremen Ausschreitungen zu verhindern, die Kickl mit seiner abscheulichen Rhetorik offenbar mutwillig erzwingen wollte. Allen Polizistinnen und Polizisten gilt mein aufrichtiger Dank."