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Check: Welche Heizung ist die beste?

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Die Heizkosten steigen und steigen - und das seit Jahren. In den letzten zehn Jahren haben sich die Preise für Öl und Gas etwa verdoppelt, wird vielfach vorgerechnet. Doch welche Heizform ist die Beste? Wir haben uns die Vor- und Nachteile angesehen!

Der Austausch einer veralteten Heizung kann den Energieverbrauch deutlich senken. Doch für welches System soll man sich entscheiden? Diese Frage stellen sich viele "Häuslbauer".

Denn während es in Wohnungen zumeist für das ganze Haus zentral gesteuerte Heizungen mit Strom, Gas oder Fernwärme gibt oder sich sehr viele statt alten Holz- oder Kohleöfen Gasthermen einbauen ließen, ist die Auswahl für Einfamilienhäuser weitaus größer. Von Öl-, Gas-, und Pelletsheizungen bis hin zu Erdwärme oder Luftwärmepumpen - die Auswahl ist reichhaltig.

Die Heizung größter Energieverbraucher im Haushalt

Nach wie vor entfällt der größte Anteil des gesamten Energieverbrauchs eines Privathaushalts aufs Heizen. Entsprechend lukrativ wirken sich Einsparungen in diesem Bereich aus. Abhängig davon, wie effektiv das bestehende Heizungssystem arbeitet, bietet ein Heizungsaustausch hohes Sparpotenzial.

Welche Heizung individuell die Richtige ist, hängt vom Immobilientyp, den persönlichen Präferenzen des Eigentümers und dem verfügbaren Platz ab. Auch die Einschätzung der zukünftigen Preisentwicklung bei den jeweiligen Heizstoffen darf nicht fehlen.

Pellets-Heizung ist klimafreundlich

Seit einigen Jahren werden Pellets-Heizungen immer beliebter. Allein von 2008 bis 2012 hat sich die Anzahl der betriebenen Pellets-Heizungen in Österreich nahezu verdoppelt. Anders als Öl und Gas verbrennen Pellets praktisch CO2-neutral. Beim Verfeuern wird die gleiche Menge Kohlendioxid freigesetzt, die zuvor im Holz gespeichert wurde. Zudem sind Pellets verhältnismäßig günstig. Der Preis pro Kilowattstunde liegt im Schnitt bei rund 6 Cent. Öl (rund 8 Cent) und Gas (rund 7 Cent) sind teurer.

Wegen der zunehmenden Verbreitung von Pellets-Heizungen könnten sich die Kosten in Zukunft aber erhöhen. Der Anschaffungspreis einer Pellets-Heizung ist ebenfalls vergleichsweise hoch. Die Anlagen sind meist mehrere tausend Euro teurer als Ölheizungen derselben Leistung. Noch größer ist der Preisunterschied zu Gas-Heizungen, die ohne Brennstofftank auskommen. Neben den Anschaffungskosten kann auch der Platzbedarf einer Pellet-Heizung problematisch sein. Für dieselbe Heizleistung muss das Volumen des Brennstofflagers etwa doppelt so groß sein wie der Tank einer Öl-Heizung. Selbst in Häusern mit Keller reicht der vorhandene Platz nicht immer aus.

Öl-Heizungen haben Preisschwankungen

Moderne Öl-Heizungen mit Brennwerttechnik zählen zu den effizientesten Heiztechniken überhaupt. Anlagen mit Brennwerttechnik führen die Wärmeenergie in den Abgasen wieder in den Heizkreislauf zurück, bevor diese durch den Schornstein nach draußen abziehen. Ist ihr Brennwertkessel richtig eingestellt, lässt sich mit einer modernen Öl-Heizung der Energieverbrauch verglichen mit den Anlagen, die vor 15 bis 20 Jahren marktüblich waren, um über zehn Prozent reduzieren.

Das schwerwiegende Manko beim Heizen mit Öl besteht in den großen Preisschwankungen. In den letzten zehn Jahren hat sich der Preis fast verdreifacht. Auch innerhalb eines Jahres unterliegen die Heizölpreise erheblichen Schwankungen. Binnen weniger Monate können sich die Preise verdoppeln oder halbieren. Um günstig einzukaufen, müssen sich Verbraucher also den richtigen Zeitpunkt aussuchen. Oft sind die Verbraucherpreise gegen Ende einer Heizperiode am günstigsten.

Seite 2: Gasheizung vs. Wärmepumpen!

Die Gas-Heizung ist noch immer top

Noch immer wird in etwa der Hälfte aller privater Neubauten eine Gas-Heizung installiert. Eine Gas-Heizung benötigt nur wenig Platz, weil anders als bei Öl- und Pelletsheizungen kein Heizstofftank benötigt wird. Wenn im Haus kein Keller zur Verfügung steht, ist die Gas-Heizung oft schon allein aus Platzgründen das System der Wahl.

Ausgerüstet mit moderner Brennwerttechnik arbeitet die Gas-Heizung ebenfalls effizient, und sie ist in der Anschaffung vergleichsweise günstig. Gas-Brennwertkessel liegen preislich etwa auf demselben Niveau wie die Brennwertkessel von Öl-Heizungen, doch bei Gas fallen eben keine Kosten für einen Tank an. Eine Pellets-Heizung ist in der Anschaffung nicht selten doppelt so teuer wie eine Gas-Heizung derselben Leistung und muss sich dann erst über die Jahre durch geringere laufende Kosten amortisieren.

Da der Rohstoffpreis für Erdgas über die sogenannte Ölpreisbindung mit dem Rohölpreis gekoppelt ist, muss man auch hier mit erheblichen jährlichen Preiserhöhungen rechnen. Das jährliche Service einer Gastherme schlägt sich ebenfalls auf der Kostenseite zu Buche.

Solar und Co: Denken Sie an Alternativen

Beim Vergleich der verschiedenen Heizungsarten sollten Sie auch Wärmepumpen (Luft oder Erdwärme) und die Solarenergie nicht vergessen. Wärmepumpen sind zwar in der Anschaffung recht teuer, dafür aber hocheffizient. Die Betriebs- und Wartungskosten sind niedriger als die von Gas- oder Öl-Heizungen. Am effizientesten lassen sich Wärmepumpen mit einer Niedrigtemperaturheizung betreiben, beispielsweise einer Fußbodenheizung.

Sehr oft werden heute konventionelle Heizungen mit Solar-Anlagen kombiniert, die dann zum Beispiel die Energie für die Warmwasseraufbereitung liefern. Noch günstiger als mit Pellets heizt man am Ende immer noch mit dem guten alten Holz- oder Kachelofen. Allerdings muss man da immer wieder selbst Holz nachlegen, was sicher nicht jedermanns Sache ist. Und diese Öfen stehen meist nur in einem Raum und heizen nicht das ganze Haus.