Oberösterreich

Chef begrapschte Frau und nannte sie "geiles Luder"

Der Vorgesetzte einer Handelsangestellten begrapschte sie und nannte sie "Hure" und "geiles Luder". Nun musste er 3.300 Euro zahlen.

Christine Ziechert
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Der Arbeitgeber der Frau griff ihr auf die Brust und zwischen die Beine.
Der Arbeitgeber der Frau griff ihr auf die Brust und zwischen die Beine.
Getty Images/iStockphoto

Der Arbeitgeber der Frau aus dem Innviertel (OÖ) verhielt sich nicht nur aggressiv, es kam während der Arbeitszeit auch zu massiven verbalen und körperlichen Übergriffen. So griff er seiner Mitarbeiterin unter anderem auf die Brust sowie zwischen die Beine und nannte sie zudem "Hure" sowie "geiles Luder". Die Handelsangestellte kündigte und wandte sich an die Arbeiterkammer. Die Arbeiterkammer intervenierte für die Frau – aufgrund einer außergerichtlichen Einigung erhielt die Innviertlerin einen Betrag in der Höhe von rund 3.300 Euro.

"Die Beratungen bezüglich sexualisierter Gewalt am Arbeitsplatz sind trotz Covid-19-Pandemie nicht weniger geworden", meint AK-OÖ-Präsident Andreas Stangl. Alleine im vergangenen Jahr führte die AK Oberösterreich 553 Beratungsgespräche. In mehr als der Hälfte der Fälle war sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz das Thema.

Belästigung über Handy, Mails und Soziale Medien nimmt zu

Dabei fiel auf, dass sich die Belästigungsmethoden leicht verändert haben. So ist ein deutlicher Anstieg von Belästigungen über Smartphones, Mails und Soziale Medien zu verzeichnen. Die Bandbreite der Nachrichten mit obszönem Inhalt reicht von abwertenden Namensgebungen – beispielsweise "Mäuschen" oder "Schätzchen" – bis zu anzüglichen Bemerkungen über das Intimleben und Fotos mit sexuellem Hintergrund. Auch unerwünschte Einladungen mit eindeutigen Absichtserklärungen, das Versprechen beruflicher Vorteile bei sexuellem Entgegenkommen oder das Androhen von beruflichen Nachteilen bei sexueller Ablehnung gehören zum üblichen Repertoire der Belästiger.

Nicht selten sind neben Frauen auch die Jüngsten im Betrieb, die Lehrlinge, betroffen. Mit der neuen Kampagne #respect möchte die AK Oberösterreich junge Arbeitnehmerinnen sensibilisieren und sie ermutigen, sich sexualisierte Gewalt am Arbeitsplatz nicht gefallen zu lassen. Zudem können junge Arbeitnehmer/-innen ihre individuellen Fragen anonymisiert unter https://fragdieak.at/arbeit/Sexuelle_Belaestigung.html schriftlich an die Berater der AK Oberösterreich richten.

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