Oberösterreich

Mitarbeiter lehnt "Angebot" von Chef ab, wird gefeuert

Weil er ihm offenbar zu teuer wurde, legte ein Chef einem Verkaufsleiter ein dreistes Angebot vor. Der Mitarbeiter lehnte ab und schaltete die AK ein.

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Der Mitarbeiter lehnte das "Angebot" seines Chefs ab.
Der Mitarbeiter lehnte das "Angebot" seines Chefs ab.
istock/ Symbolbild

Ein unverschämtes "Angebot" machte ein Firmenchef aus dem Innviertel einem seiner Mitarbeiter: Er könne eine Änderungskündigung akzeptieren und zu schlechteren Konditionen weiterarbeiten – oder aber sein Arbeitsverhältnis würde nach Ablauf der Kündigungsfrist automatisch beendet. Das ließ sich der Arbeitnehmer nicht gefallen. Mithilfe der AK bekam er eine hohe Kündigungsentschädigung.

Der Arbeitnehmer aus dem Bezirk Ried war mehr als 16 Jahre lang als Verkaufsleiter in der Firma beschäftigt. Offensichtlich dürfte er seinem Chef zu teuer geworden sein, denn der langjährige Mitarbeiter bekam von seinem Vorgesetzten eine sogenannte Änderungskündigung vorgelegt, die ihn vor die Wahl stellte: Entweder er akzeptierte den geänderten, schlechteren Arbeitsvertrag oder sein Arbeitsverhältnis würde nach Ablauf der Kündigungsfrist automatisch beendet. Für den Arbeitnehmer war der schlechtere Vertrag inakzeptabel, daher nahm er die Kündigung zur Kenntnis.

Allerdings wurde das Arbeitsverhältnis termin- und fristwidrig gekündigt. Laut Kündigung endete das Arbeitsverhältnis am 21. August 2020 – richtiger Kündigungstermin wäre laut Kollektivvertrag aber der 31. Dezember 2020 gewesen. Die Rechtsexperten der AK Ried intervenierten bei der Firma und machten die richtig berechnete unbedingte Kündigungsentschädigung für die restliche Zeit des Arbeitsverhältnisses geltend.

Kündigungsentschädigung in Höhe von 18.000 Euro

Die Firma lenkte ein und zahlte dem Arbeitnehmer etwas mehr als 15.000 Euro brutto nach, und zwar für die ersten drei Monate der Kündigungsfrist. Nachdem der Mann – insbesondere wegen der Corona-bedingten schwierigen Situation auf dem Arbeitsmarkt – bis zum Ende der Kündigungsfrist noch keinen neuen Job gefunden hatte, wurde auch noch eine bedingte Kündigungsentschädigung fällig, die ihm nochmals eine Nachzahlung von etwas mehr als 3.000 Euro bescherte.

"Dieser Fall ist leider kein Einzelfall. Wir haben allein im vergangenen Jahr für unsere Mitglieder fast 120 Millionen Euro erkämpfen müssen", erklärt Johann Kalliauer, der Präsident der Arbeiterkammer Oberösterreich, und fügt hinzu: "Einen langjährigen Mitarbeiter, der bis zum Verkaufsleiter aufgestiegen ist, dem sein Arbeitgeber einen großen Teil des wirtschaftlichen Erfolges verdankt, in einer weltweiten Wirtschaftskrise so respektlos zu behandeln und ihm ein derart unverschämtes Angebot zu unterbreiten, ist schon besonders dreist."

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    Mike Wolf
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