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Chilis lassen das Essen salziger schmecken

Zu viel Salz schadet der Gesundheit, trotzdem mag niemand fades Essen. Doch es gibt einen Ausweg aus dem Dilemma.

Heute Redaktion
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Bild: iStock

Je nach Sorte können Chilis in Mund und Rachen ein ziemliches Feuer auslösen. Den Konsumenten beschleicht in solchen Momenten das Gefühl, das Brennen könnte alles im Hals zerstören.

Doch das für die Schärfe verantwortliche Capsaicin bewirkt genau das Gegenteil: Es macht die Geschmacksknospen sensibler und verstärkt so die Wahrnehmung von Salzigem – und das so stark, dass man das Salzen des Essens deutlich zurückfahren kann, wie Forscher der militärisch-medizinischen Daping-Universität im chinesischen Chongqing herausgefunden haben.

Scharf essen zahlt sich aus

Das Team um den Kardiologen Zhiming Zhu befragte für seine im Fachjournal "Hypertension" veröffentlichte Studie 600 Chinesen zu ihren Ernährungsgewohnheiten und untersuchte sie anschließend.

2,5 Gramm Salz sind viel

Eine Einsparung von 2,5 Gramm Salz tönt nach wenig, ist aber tatsächlich jede Menge: Denn jedes Gramm weniger, tut dem Körper gut. Schliesslich lässt Salz nicht nur den Blutdruck hochschnellen, sondern erhöht auch das Risiko für Schlaganfälle, Herzinfarkte und Nierenprobleme. Deshalb empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation WHO, pro Tag nicht mehr als fünf Gramm Salz zu sich zu nehmen. Doch tatsächlich nimmt der Grossteil der Menschen weltweit zwischen 7,5 und 15 Gramm Salz zu sich.

Dabei zeigte sich ein bemerkenswerter Zusammenhang: Wer regelmäßig viel Scharfes ass, konsumierte deutlich weniger Salz als diejenigen, die um pikante Speisen einen großen Bogen machen. Im Schnitt lag die Differenz bei 2,5 Gramm pro Tag (siehe Box).

Gehirn beweist es

Das Weniger an Salz schlug sich auch in einer besseren Gesundheit wieder, wie die Studie zeigte. So hatten die Chili-Liebhaber einen durchweg niedrigeren Blutdruck.

Die Erkenntnisse wurden durch Gehirnscans weiter bestätigt: Sie zeigten, dass beim Essen eines scharfen Mahls das gleiche Areal im Gehirn aktiviert wurde wie während des Salz-Konsums. (Red)