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China löscht Taiwans Präsidentin aus Social Web

Heute Redaktion
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Tsai Ing-wen siegte bei der Präsidentschaftswahl im Taiwan und beendete damit die Ära der regierenden chinafreundlichen Kuomintang. China ist der Erfolg ein Dorn im Auge, die Politikerin wurde prompt aus dem chinesischen sozialen Netzwerk Weibo gelöscht.

Die Kandidatin von der Demokratischen Fortschrittspartei wurde am Samstag als erste Frau an die Staatsspitze Taiwans gewählt. Die neue Präsidentin möchte auf Distanz zu China gehen, das Taiwan als abtrünnige Provinz betrachtet.

Die 59-jährige Rechtsprofessorin folgt Ma Ying-jeou nach, der nicht mehr antreten durfte. Dessen Nachfolger und Vorsitzender der Kuomintang Partei, Eric Chu, gestand seine Niederlage ein.

Unmittelbar nach dem Wahlssieg wurde Tsai Ing-wen Opfer von Zensur, die Politikerin verschwand wie aus Geisterhand aus dem Facebook-Pendant Weibo. Wer auf Weibo nach Tsai suchte, bekam den Hinweis, dass die Suchergebnisse aus gesetzlichen Gründen nicht angezeigt werden würden. Auch Einträge, die sich mit dem Wahlsieg und der Politikerin befassten, wurden gelöscht.

Andere Kanäle wie Facebook, Google und Twitter sind für Chinesen ohnehin permanent gesperrt.