Ausbaurekord bei Erneuerbaren

Trotz grüner Rekorde immer mehr Kohlestrom in China

Chinas Energiestrategie pendelt zwischen Licht und Schatten. Die Menge an Kohlestrom wächst trotz des Rekordausbaus von erneuerbaren Quellen weiter.
Newsdesk Heute
25.08.2025, 16:49
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China hat in den vergangenen Jahren wie kein anderes Land der Welt die Produktion von Solar- und Windenergie ausgebaut. Dennoch ist die Stromerzeugung aus Kohle im ersten Halbjahr heuer ordentlich angestiegen. Das bereitet Klimaschützern jetzt große Sorgen.

In den ersten sechs Monaten wurden in China neue Kohlekraftwerke mit einer Leistung von 21 Gigawatt ans Netz gebracht – so viel wie in keinem ersten Halbjahr seit 2016. Gleichzeitig wurde mit dem Bau weiterer Anlagen für 46 Gigawatt begonnen.

Noch dazu sind neue Projekte für 75 Gigawatt auf Schiene, wie das Centre for Research on Energy and Clean Air (CREA) aus Helsinki und der Global Energy Monitor (GEM) aus San Francisco berichten.

"Die Entwicklung der Kohleenergie in China (...) zeigt keine Anzeichen einer Verlangsamung", sagt Christine Shearer vom GEM. Es könnte sogar sein, dass bald noch mehr Kohle verbrannt wird, weil "eine beträchtliche Anzahl bereits genehmigter (Kohle-)Projekte noch aussteht", erklärt Lauri Myllyvirta, Chefanalyst beim CREA.

Neue Kohle wegen überlastetem Netz

China ist in den letzten Jahren zum Weltmarktführer beim Ausbau von Sonnen- und Windstrom geworden. Auch im ersten Halbjahr 2025 wurde mit 212 Gigawatt neu installierter Leistung ein neuer Rekord aufgestellt. In Summe ist dadurch der Anteil der Kohle am chinesischen Strommix seit 2016 stark gesunken: von rund drei Viertel auf jetzt etwa die Hälfte.

Allerdings gab es durch den schnellen Ausbau der Erneuerbaren in den Jahren 2022 und 2023 Probleme, weil die Stromnetze dafür nicht ausgelegt waren. Darum wurden damals viele neue Kohlekraftwerke genehmigt.

"Seitdem konnten die Probleme durch Verbesserungen im Netzbetrieb und in der Speicherung gelöst werden", sagt Myllyvirta. Die damals bewilligten Kohleprojekte werden aber trotzdem gebaut. China hat sich selbst die Frist gesetzt, seinen CO2-Emissionshöchststand im Jahr 2030 zu erreichen und danach auf grüne Energie umzuschwenken.

(Mit Material der AFP)

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 25.08.2025, 18:32, 25.08.2025, 16:49
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