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Chodorkowski soll noch immer reich sein

Heute Redaktion
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Als einst reichster Mann Russlands verfügt der Kremlgegner Michail Chodorkowski vermutlich noch heute über ein ansehnliches Vermögen. Eine offizielle Zahl, wie viel Geld nach der Zerschlagung seines einst größten russischen Ölkonzerns Yukos und nach den zehn Jahren Straflager noch übrig ist, gibt es nicht. In russischen Medien kursiert aber die unbestätigte Summe von 200 Millionen Euro.

Die Frage nach dem Vermögen kommt vor allem deshalb immer wieder auf, weil für den einst berühmtesten Gefangenen Russlands nicht nur die besten - und teuersten - Anwälte im Einsatz sind. Auch kostspielige PR-Firmen setzen sich seit langem dafür ein, dass der frühere Yukos-Chef im "Informationskrieg" mit dem Kreml den einen oder anderen Treffer landet.

"Ich möchte es auch gern wissen"

Auf die Frage, ob er noch Milliardär sei, wird Chodorkowski auf seiner eigenen Internetseite mit folgender Antwort aus dem Jahr 2011 zitiert: "Lustige Frage. Fragen Sie die Staatsanwälte. Die wissen alles. Ich möchte es auch gern wissen."

"Keine Milliarden mehr"

Seine Juristen stellten klar, dass der 50-Jährige kein Milliardenvermögen mehr habe. Das sagten sie aber möglicherweise auch mit Blick auf die immensen Forderungen des russischen Staates, der Chodorkowski in umstrittenen Verfahren wegen Steuerhinterziehung, Geldwäsche und Öldiebstahls hat verurteilen lassen.

Chodorkowskis in New York lebender Sohn Pawel sagte dem Radiosender Echo Moskwy im vergangenen Oktober, dass von dem 2003 genannten Vermögen von 15 Milliarden US-Dollar "vergleichsweise geringe Mittel" übrig seien. Im Straflager habe er als einfacher Gefangener Zugriff auf einige 1000 Rubel (je etwa 20 Euro) gehabt.

Genscher spielte offenbar entscheidende Rolle

Der ehemalige deutsche Außenminister Hans-Dietrich Genscher hat die Freilassung des Kreml-Kritikers und Ex-Oligarchen Michail Chodorkowski laut der "Presse" und der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" in zwei Geheimtreffen mit Präsident Putin vorbereitet. So traf Genscher Putin zu einem persönlichen Gespräch im Juni 2012 auf dem Berliner Flughafen Tegel. Anfang des Jahres habe Genscher Putin in der Angelegenheit ein zweites Mal getroffen, diesmal in Moskau.

Der Putin-Gegner ist nach 10 Jahren im Straflager freigekommen und am Freitag , um seine krebskranke Mutter zu sehen. Mittlerweile hat er seinen Sohn getroffen.