Digital

Christchurch-Killer machte Werbung für Youtuber

Pewdiepie rief seine Fans dazu auf, nicht mehr für ihn zu werben. Der Grund: Auch der Attentäter aus Neuseeland sprang auf den Hype auf.

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Rund 17 Minuten lang streamte der Australier Brenton Tarrant (28) sein Attentat. Er tötete Männer, Frauen und Kinder. Dabei starben 49 Personen. All das filmte er mit. Kurz bevor er mit der grausamen Tat startete, ist zu hören wie er sagt: "Denkt dran, abonniert Pewdiepie".

Hinter "Pewdiepie" steckt der 29-jährige Schwede Felix Kjellberg. Er gehört zu den erfolgreichsten Youtubern der Welt. Pro Jahr soll er rund 15 Millionen Dollar verdienen. Lange Zeit gehörte ihm der meistabonnierte Kanal auf der Videoplattform. Erst vor wenigen Wochen wurde er von dem indischen Musiklabel "T-Series" überholt.

"Meme ist zu Ende"

Der Grund, weshalb er so lange an der Spitze war, hatte Kjellberg auch einem gewissen Hype zu verdanken. Als nämlich klar wurde, dass sein Kanal von der Produktionsfirma abgelöst werden könnte, begann die Internet-Gemeinde für "Pewdiepie" zu werben. Und zwar in skurrilsten Formen. So versteckten sie in Online-Games wie Minecraft Rätsel, die letzten Endes aussagten, man solle den Kanal des Schweden abonnieren.

Lange Zeit fand Kjellberg das auch amüsant und spielte das Spiel mit. Jedoch artete die Sache aus. Unter den 95 Millionen Fans, fanden sich einige schwarze Schafe, welche die Sache zu weit trieben. So wurde ein Denkmal in New York zu Ehren von gefallenen Soldaten im zweiten Weltkrieg mit dem Slogan "Abonniert Pewdiepie" beschmiert.

Als schließlich auch der Christchurch-Terrorist für den Schweden warb, wurde ihm das zu viel. Umgehend distanzierte sich der Youtuber vom Killer, zog das Ganze aber nicht sonderlich groß auf. In einem aktuellen Video erklärt er auch wieso: "Ich wollte ihm keine Plattform bieten" und "Ich wollte in keinster Weise mit ihm in Verbindung gebracht werden." In dem Clip ruft er die Fans auch dazu auf, nicht weiter für ihn Stimmung zu machen. "Das Meme ist zu Ende", erklärt Kjellberg abschließend. (slo)