Politik

Kern: "Einen guten Roten erkennt man am Abgang"

Eigentlich wollte er es noch in Brüssel versuchen. Doch nun zieht Ex-SPÖ-Chef Christian Kern auch seine EU-Spitzenkandidatur zurück.

Heute Redaktion
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Der ehemalige Bundesparteiobmann der SPÖ, Christian Kern, hatte für Samstagmittag in der Parteizentrale eine Pressekonferenz angekündigt. Er zog darin wohl seine EU-Spitzenkandidatur zurück und gab seinen endgültigen Abschied aus der Politik bekannt.

Bei der Pressekonferenz erklärte Kern zunächst seinen Rücktritt von der EU-Spitzenkandidatur damit, dass die drängenden Fragen der Zukunft ständig "von der innenpolitischen Schlüsselloch-Perspektive" überlagert wurden.

Will kein Schatten für Rendi-Wagner sein

Auch die neue SPÖ-Parteichefin Pamela Rendi-Wagner werde durch Diskussionen und Gerüchte über Personalien in den Schatten stellt, weshalb er Platz machen würde, um ihr einen guten Start zu ermöglichen, sagte Kern weiter.

Die Pressekonferenz zum Nachschauen:

Er werde sich endgültig aus der aktiven Politik zurückziehen, werde aber als privater Beobachter präsent bleiben. "Ich werde das aber nicht vom Muppet-Balkon tun, das hat sich meine Nachfolgerin nicht verdient", sagte Kern.

Witzeln im Abgang

Er werde sich in die Privatwirtschaft zurückziehen, sagte Kern. Er sei auch froh darüber, die Politik mit ihren Hinterrücks-Angriffen hinter sich zu lassen. Diesen Abend werde er mit einem Glas guten Rotweins ausklingen lassen, "denn einen guten Roten erkennt man am Abgang", sagte Kern selbstironisch.

Er werde sich auch ein Krönchen besorgen, damit "einige der Berichte über mich wenigstens ein bisschen Rechtfertigung haben", sagte er weiter.

Dank an Faymann und Mitterlehner

Zuletzt bedankte er sich bei seinem Vorgänger als SPÖ-Chef und Kanzler, Werner Faymann, der mit seiner Steuerreform wichtige politische Weichen gestellt habe. Auch seinem Regierungspartner, dem Ex-ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner, dankte er für die produktive Zusammenarbeit.

Verschiebung wegen Sirenenprobe

Der Beginn der Pressekonferenz, die eigentlich für 12.30 Uhr angekündigt war, wurde dann allerdings um eine Viertelstunde verschoben. Grund war die landesweite Sirenenprobe zu Mittag. Pünktlich nach dem letzten Sirenenton ging Kern dann zum Podium.

Sirenenprobe vor der Kern-PK. (Video3)

(red)