Coronavirus

So viel wird der Corona-Impfstoff kosten

Virologin Christina Nicolodi spricht im Ö1-Morgenjournal über den aktuellen Stand bei der Entwicklung eines Impfstoffes – und was dieser kosten wird.

Leo Stempfl
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Impfung
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Die Politik, generell die Regierungen aller Staaten der Erde, stehen vor einer denkbar schwierigen Aufgabe. Normalerweise ist für die Entwicklung eines Impfstoffes zehn bis 15 Jahre Zeit. Dieses Jahr hat man etwa die gleiche Anzahl an Monaten, um ein völlig neues Virus einzudämmen. Doch ist die Pharma-Industrie überhaupt der Aufgabe gewachsen und daran interessiert, jenen den Impfstoff zur Verfügung zu stellen, die ihn am Dringendsten benötigen?

Zu diesem Anlass wurde am Montag im Ö1-Morgenjounal Virologin Christina Nicolodi befragt, die seit einem guten Jahrzehnt an der Entwicklung von Impfstoffen mitarbeitet. Was die UNO als "Impfstoff-Nationalismus" bezeichnet, ist gängige Praxis. Pharmaunternehmen suchen die direkten Gespräche mit Staaten und Verbänden wie der EU. Jeder Verhandlungspartner hat einen Deal also selbst in der Hand.

Alles deutet auf hohe Sicherheit hin

Die 600.000 Dosen, die sich Österreich bereits gesichert hat, sollten eine gute Sicherheit aufweisen. Deren Entwicklung befindet sich schon in Phase Drei, doch die Wirksamkeit wird sich erst Anfang des nächsten Jahres zeigen. Zwar sei der Druck der Politik auf die Entwicklung groß, doch die Sicherheitsstandards und Richtlinien bleiben dieselben. 30 bis 40 Tausend Probanden werden in Wirksamkeitsstudien noch etwaige Nebenwirkungen abklären.

Der britisch-schwedische Pharmakonzern "AstraZeneca" kündigte an, eine Dosis des Corona-Impfstoffes werde rund 2,50 Euro kosten. Diesen Preis hält die Virologin für realistisch, auch wenn der kaufmännische Druck enorm ist. Denn zur Zulassung zum Vertrieb muss die Qualität über drei verschiedene Chargen hin gleichbleiben. Förderungen von Staaten oder aus Fonds sorgen trotzdem für relativ geringe Preise.