US-Geheimdokumente verkauft

CIA-Agent spioniert jahrelang für China – 10 Jahre Haft

Ein Ex-CIA-Agent spionierte jahrelang für China. Die geheimen Dokumente zur Staatssicherheit lieferte er im Gegenzug für Bargeld und andere Geschenke.
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12.09.2024, 12:55
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Die US-Justiz hat einen CIA-Agenten wegen Spionage verurteilt. Der gebürtige Hongkonger Alexander Yuk Ching Ma zog 1968 nach Honolulu und wurde 1975 zum US-Staatsbürger. 1982 begann er seine Arbeit bei der CIA. Nun ist er zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er für China spioniert hat.

Er hat in einem Deal zugegeben, Geheimdienstmitarbeitern des Shanghaier Büros für Staatssicherheit (SSSB) vertrauliche Informationen zur US-Landesverteidigung zur Verfügung gestellt zu haben. Dies berichtete das US-Justizministerium.

Erst bei der CIA, dann beim FBI

Im Jahr 2001 soll Ma und sein inzwischen verstorbener Bruder, der ebenfalls für die CIA tätig war, ein Treffen mit chinesischen Behörden in Hongkong arrangiert haben. Dort haben die Brüder gemäß den US-Behörden während drei Tagen streng geheime Informationen zur US-Landesverteidigung übergeben. Erhalten haben sie dafür 50.000 US-Dollar.

Zwei Jahre später übernahm Ma eine Stelle als Vertragslinguist für das FBI in Honolulu. Die US-Behörden wussten zu diesem Zeitpunkt bereits über seine Kollaboration mit China Bescheid, und stellten ihn ein, um ihn zu überwachen.

In den folgenden sechs Jahren kopierte, fotografierte und stahl er laut der Staatsanwaltschaft regelmäßig geheime Dokumente. Er nahm sie oft mit auf Reisen nach China und kehrte mit Tausenden von Dollar in bar und teuren Geschenken zurück, einschließlich eines neuen Satzes von Golfschlägern, so die Staatsanwaltschaft.

10 Jahre Haft und Lügendetektoren

Nachdem er 2020 in Gewahrsam genommen wurde, drohte dem mittlerweile 71-jährigen Ma lebenslängliche Haft. Er konnte allerdings einen Deal aushandeln, bei dem er nur eine zehnjährige Gefängnisstrafe erhält. Dafür musste er ein Geständnis ablegen und sich einverstanden erklären, sich in Zukunft immer Lügendetektortests unterziehen zu lassen, sollte dies von US-Behörden gewünscht werden.

Laut der Staatsanwaltschaft hat er dies bereits fünf Mal getan. Es seien "langwierige und manchmal zermürbenden Sitzungen im Laufe von vier Wochen gewesen, von denen einige bis zu sechs Stunden dauerten". Dabei soll er wertvolle Informationen geliefert und sich bemüht haben, "die Anfragen der Regierung nach bestem Wissen und Gewissen zu beantworten".

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