Niederösterreich

Circus Safari wehrt sich gegen Tierquälerei-Vorwurf

Schwere Vorwürfe erhebt der VGT gegen den Circus Safari. Die Tiere sollen gequält und zum Betteln missbraucht werden. Zirkusdirektor bezieht Stellung.

Tanja Horaczek
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Mit dem Pony in Vösendorf um Futter gebettelt.
Mit dem Pony in Vösendorf um Futter gebettelt.
VGT

Mit einem Pony steht ein Mann vom Circus Safari vor einem Einkaufszentrum in Vösendorf (Mödling). Das Tier macht mit einem Schild auf die Krise, in der sich der Circus durch Corona befinde, aufmerksam. Um Tierfutter- und Geldspenden werden die Passanten gebeten. Und genau das missfällt dem Verein gegen Tierfabriken (VGT) und dem Tierschutz Austria. 

Mit Bettel-Pony auf der Straße unterwegs

"Betteln mit Tieren ist verboten. Und der Circus ist uns schon länger durch seine Aktionen und die Art wie er Tiere behandelt aufgefallen", berichtet der VGT. Sie sollen sogar schon mehrmals Anzeige gegen den Circus eingebracht haben. Der letzte Vorfall, den der VGT und der Tierschhutz Austria aufdeckten, war Anfang November. Hier stand ein Mann mit dem Pony am Enkplatz in Wien. Jetzt dasselbe Bild mit einem anderen Pony in Vösendorf. "Wir können bei dieser Tierquälerei nicht mehr länger zusehen", so der VGT. 

Zirkusdirektor Spindler: "Der VGT lügt - den Tieren geht es gut"

"Heute" bat Zirkusdirektor Benjamin Spindler um eine Stellungnahme zu den Vorfällen. Dieser versteht die Anschuldigungen nicht. Laut seinen Angaben hat er die Genehmigung mit seinem Pony auf den Straßen zu gehen. "Wir sind in einer Krise. Haben seit Monaten keine Einnahmen und bekommen keinerlei Unterstützung vom Staat", erklärt er. Festhalten möchte Spindler aber eines: "Den Tieren geht es gut." Laut ihm lügt der VGT einfach. Es soll nie zu einer Anzeige gekommen sein. "Die Amtstierärztin schaut sich unsere Tiere regelmäßig an. Es gibt hier keine Beanstandungen. Wir müssen hier um unsere Existenz kämpfen. Ich sehe hier nichts Schlimmes dabei, wenn ein Mitarbeiter mit dem Pony auf unsere Situation aufmerksam macht", setzt er fort.

"Warum sollten wir unsere Tieren abgeben?"

Auf die Nachfrage, ob es stimmt, dass sie die Tiere laut Tierschutz Austria abgeben könnten meint Spindler: "Es ist noch nie jemand an uns direkt heran getreten. Sie schreiben das immer nur in ihren Aussendungen. Außerdem warum sollten wir unsere Tiere hergeben? Es gibt auch ein Leben nach Corona." Er ist sich dem bewusst, dass viele Menschen gegen einen Auftritt von Tieren in Zirkussen sind. Aber den Ponys, Kühen, Pferden, Hunden und Co. geht es laut ihm gut. "Jeder ist herzlich eingeladen sich selbst ein Bild davon zu machen. Wir haben nichts zu verstecken", bekräftigt Spindler. 

Der Circus Safari hat seine Zelte beim Verteilerkreis Favoriten in Wien aufgeschlagen. Dieser Stellplatz sorgte ebenfalls schon für heftige Diskussionen. Der Straßenlärm soll laut Tierschützern nicht gut für die Tiere sein. Eine Demonstration deswegen gab es auch schon. Für den Zirkus gilt natürlich die Unschuldsvermutung

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