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Civilization VI steuert sich auf Switch besser denn je

Komplexe Strategiespiele auf der Nintendo Switch umzusetzen ist eine heikle Sache. Wie es richtig gemacht wird, zeigt Civilization VI.

Heute Redaktion
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Die zwei Jahre, die es gebraucht hat, dass es der Strategiehit Civilization VI auf die Nintendo Switch kam, waren es wert. Die Umsetzung ist beinahe perfekt gelungen, und auch wenn es kleinere Abstriche bei der Grafik und der Mechanik gibt, wird dies der Spieler kaum bemerken. Vielmehr glänzt der Titel mit einer perfekt simplen Steuerung des so komplexen Titels.

Der Inhalt und die Spielweise von Civilization VI bleibt gleich wie in der PC-Fassung (unseren Test lesen Sie hier). Verzichten muss man vorerst noch auf das Add-on "Rise and Fall" und zur weiteren angekündigten Erweiterung "Gathering Storm" gibt es noch keine Switch-Infos. Am PC wird diese am 14. Februar 2019 erscheinen und unter anderem Naturkatastrophen neu einführen.

Zurück zur Switch: Bekanntlich führt der Spieler einen der 24 Anführer wie Alexander den Großen oder Kleopatra samt ihrer Nation zu Siegeszug oder Niederlage. Und wieder bietet jede Anführerwahl komplett unterschiedliche Herangehensweisen, Einheiten, Gebäude und Kampffähigkeiten. Was wiederum bedeutet: auch hier kann man Stunde um Stunde mit dem Zocken verbringen, ohne alles ausprobiert zu haben.

Bombastisch inszeniert

Gerade das Intro von "Civ VI" wirkt bombastisch und sucht auf der Switch bisher seinesgleichen. Und auch jeder der 24 Anführer hat einen eindrucksvoll persönlichen Auftritt spendiert bekommen. Bei der Gestaltung und den Details ließ sich Firaxis Games auch auf der Switch nicht lumpen. Auch nicht inhaltlich. Das neue Distriktsystem in Civilization VI vertieft den Städtebau und ermöglicht es, verschiedene Stadtviertel aufzubauen.

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Die Viertel bekommen nicht nur Geländeboni, sondern haben auch Auswirkungen aufeinander – etwa profitiert der Spieler, wenn Felder neben Siedlungen gebaut werden und die Transportwege kurz sind. Klasse ist die Erleichterung für Veteranen bei der Forschung. Durch den "Heureka-Moment" ist es möglich, indem man einige Ziele erfüllt, die Forschung um die Hälfte zu beschleunigen. Das kommt jenen zugute, die bisher das Warten auf Forschungsergebnisse weniger gut fanden.

Manko der PC-Version übernommen

Ähnliches gilt bei der Politik, wo erreichte Erfolge für zusätzliche Beschleunigung von Effekten führt. Generell ist es beeindruckend, wie tief die Politik greift. Ob Demokratie oder Monarchie, jede Form lässt sich beliebig anpassen und verfeinern und hat gewaltige Auswirkungen. Was sich auch in der Switch-Version nicht ändert, ist eine Aussetzer-anfällige Gegner-KI.

Wobei Aussetzer das falsche Wort ist, einige Züge sind schlicht und ergreifend nicht nachvollziehbar. So zieht ein Volk, das uns freundlich gesonnen ist, trotz klarer Vorteile durch den Frieden und einer militärischen Unterlegenheit gegen uns in den Krieg, um beinahe ausgelöscht zu werden. Warum das so ist, dafür liefert das Spielgeschehen keine Erklärung, und das Manko bestand schon in der PC-Fassung.

Die perfekte Switch-Umsetzung

Daneben kommt man auf der Switch ins Schwärmen. Grafiken und Menüs wurden jeweils perfekt an den Handheld- und TV-Modus angepasst, die Karten und Menüs glänzen durch Übersichtlichkeit. Die Steuerung funktioniert mit Touch oder mit den Joy-Con überraschend simpel und macht richtig Freude – beinahe ein Wunder bei einem Strategietitel dieser Größenordnung.

Schade, dass man nicht gemeinsam an einer Switch oder im Multiplayer spielen können. Zumindest können sich bis zu vier Spieler auf ihren eigenen Konsolen im lokalen Koop messen. So oder so, gerade für Singleplayer ist Civilization VI die perfekte Switch-Umsetzung gelungen.