Wirtschaft

Clubs zu! Wiener geben bei Tankstellen-Partys Gas

Die Nachtgastronomie steht nach wie vor vor immensen Herausforderungen durch die Coronavirus-Krise. Clubbesitzer Joachim Natschläger zeichnet eine triste Zukunftsvision. 

Michael Rauhofer-Redl
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Bilder aus vergangenen Tagen: Ob Nachtclubs die Corona-Krise wirtschaftlich überstehen werden, steht noch in den Sternen.
Bilder aus vergangenen Tagen: Ob Nachtclubs die Corona-Krise wirtschaftlich überstehen werden, steht noch in den Sternen.
Andreas Tischler

Dass es die Nachtgastronomie momentan nicht einfach hat, ist angesichts der behördlichen Auflagen keine Überraschung. Zwar sind vereinzelt schon wieder Gaststätten offen, wie der große "Heute"-Bericht zeigt, dennoch ist das Überleben der Betriebe alles andere als gesichert, wie Joachim Natschläger, Besiter des Clubs O, weiß. 

Natschläger weiß selbst am besten, wie eng wirtschaftlich betrachtet Freud und Leid beieinander liegen. Zwar sei die Existenz seines Clubs O bis zum Jahresende gesichert. Vielen Branchenkollegen gehe es allerdings ganz anders, erzählt er im Gespräch mit Puls-24-Chefreporterin Magdalena Punz.

Ärger über Branchenkollegen

Verärgert zeigt sich Natschläger über das Phanömen der Tankstellen-Partys. Aktuell kursieren über diverse soziale Medien ja Videos, die zeigen, wie Massen von Menschen in einer Tankstellen-Filiale die Nacht zum Tag machen. Ebenso machen aber auch Aufnahmen die Runde, die reges Treiben in heimischen Clubs dokumentieren. Dies ist zwar unter strengen Auflagen schon jetzt möglich, jedoch zeigen die Videos wie gegen mehrere behördliche Auflagen verstoßen wird. 

"Wir waren schon sauer, weil die 'werten Kollegen' nicht wissen, welchem Risiko sie uns allen aussetzen", so der Clubbetreiber. Es gehe ja nicht nur um Clubbetreiber und Mitarbeiter, sondern um einen ganzen Industriezweig, zu denen etwa auch Getränkelieferanten oder Eventtechniker zählen. Die Clubs, die jetzt "für ein paar Euro" aufsperren, würden wohl nicht einmal gewinnbringend agieren, zeigt sich Natschläger verärgert. 

Was das wirtschaftliche Überleben der einzelnen Clubs anbelangt, gibt er eine pessimistische Schätzung ab. Je nachdem ob es im Herbst zu einem Re-Start kommen werde oder nicht, könnte die Corona-Krise das Aus für bis zu 50 Prozent aller Nachtclubs in Österreich bedeuten. Umso mehr wünscht er sich, dass sich alle in der Branche in Geduld üben. Denn trete jetzt ein Corona-Fall im Zusammenhang mit einem Nachtclub auf, stehe die Branche mit deutlich schlechteren Karten da, wenn es darum geht, mit der Regierung über einen Neustart im Herbst zu verhandeln. 

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