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Cola tötet Spermien & 10 weitere Verhütungs-Mythen

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia.de

Bei fast keinem anderen Thema sind Mythen und Märchen derart folgenreich wie bei der Verhütung. Wer keinen Nachwuchs plant, sollte die folgenden elf (zum Teil skurrilen) Verhütungs-Lügen aufmerksam lesen.

Nr. 1: Cola tötet Spermien

Ist eine Scheidenspülung mit Coca Cola nach dem Sex eine sinnvolle Verhütungsmethode? Nein! Versuchen Sie das niemals. Auch wenn eine US-Studie der Harvard Medical School gezeigt hat, dass Cola Spermien bewegungsunfähig machen kann, tötet das schwarze Getränk die kleinen Schwimmer nicht ab. Zudem wurde der Versuch damals in einem Glas Cola und nicht in der Vagina durchgeführt.

+++ Umblättern und aufklären lassen +++ Nr. 2: Beim Sex im heißen Wasser kann man nicht schwanger werden

Es stimmt, dass Spermien extrem temperaturempfindlich sind und auch beim Baden im heißen Wasser verenden können. Allerdings kann es passieren, dass ein paar besonders vitale Exemplare der 400 Millionen Spermien pro Samenerguss den Weg in die Scheide finden. Fazit: Sex in der Badewanne schützt nicht vor Schwangerschaft.

+++ Umblättern und aufklären lassen +++ Nr. 3: Frauen, die stillen, werden nicht schwanger

Ein urbanes Gerücht besagt, dass Stillende nicht erneut schwanger werden können. Das stimmt allerdings nur begrenzt. Zwar schüttet das Gehirn während des Stillens das Hormon Prolaktin aus, das all jene Hormone hemmt, die die Eizellen reifen lassen und den Eisprung auslösen. Allerdings spielen Faktoren wie der Abstand zwischen den Stillzeiten und die Häufigkeit der Muttermilchspende eine gewichtige Rolle. Das heißt: Sollte kein weiterer Nachwuchs erwünscht sein, sollte man zu einer anderen Verhütungsmethode greifen.

+++ Umblättern und aufklären lassen +++ Nr. 4: Pille ist das sicherste Verhütungsmittel

Das stimmt nur bedingt. Die Anti-Baby-Pille zählt zwar immer noch zu den sichersten Verhütungsmitteln und bietet bei idealer Einnahme 99%-ige Sicherheit, aber es gibt mittlerweile zahlreiche Alternativen. Verhütungsring, -pflaster oder –stäbchen sind genauso sicher und haben sogar noch weitere Vorteile (z.B.: eine geringere Hormonbelastung).

Ungeachtet dessen fehlt bei diesen Varianten vor allem der Schutz vor der Übertragung von Geschlechtskrankheiten.

+++ Umblättern und aufklären lassen +++ Nr. 5: Antibiotika machen hormonelle Verhütungsmittel unwirksam

Dieser Mythos hat einen wahren Kern. Viele Antiepileptika und Antibiotika, aber auch einzelne andere Arzneimittel, beeinträchtigen die Sicherheit hormoneller Verhütungsmittel: Sie behindern die Aufnahme der Hormone über die Darmschleimhaut oder beschleunigen den Hormonabbau in der Leber. Daher sollte während der Einnahme und weitere sieben Tage nach Absetzen zusätzlich (z.B. mit Kondom) verhütet werden.

+++ Umblättern und aufklären lassen +++ Nr. 6: Während der Regelblutung, ist keine Verhütung nötig

Es ist zwar sehr unwahrscheinlich, dass Frauen während ihrer Periode schwanger werden, aber gänzlich auszuschließen ist es nicht. Das kann mehrere Gründe haben. Normalerweise findet der Eisprung etwa 14 Tage vor der nächsten Regelblutung - also in der Zyklusmitte - statt. Verschiebt sich der Eisprung jedoch, könnte Sex ohne Verhütung während der Regel Folgen haben. Spermien schaffen es nämlich 5-7 Tage im Eileiter oder in der Gebärmutter zu überleben und so ist auch Tage später, eine Befruchtung möglich.

Bei hormonellen Verhütungsmitteln ist die Frau jedoch durchgehend geschützt.

+++ Umblättern und aufklären lassen +++Nr. 7: Ein Tampon unterstützt die Verhütung

Absoluter Schwachsinn! Ein Tampon schützt weder vor einer Schwangerschaft, noch vor ansteckenden Krankheiten. Hingegen ist es viel wahrscheinlicher, dass das Mädchen oder die Frau beim Geschlechtsverkehr verletzt wird. Deshalb das Tampon vor dem Sex stets entfernen.

+++ Umblättern und aufklären lassen +++ Nr. 8: Ein Kondom schützt vor Infektionen und Viren

Dieser Mythos kann nur begrenzt bestätigt werden. Zwar schützen Kondome effektiv vor den meisten Geschlechtskrankheiten, allerdings haben Forscher jüngst herausgefunden, dass Kondome zum Beispiel für Papillomaviren keine Hürde darstellen. Die Erreger werden zwar etwas gehindert, der Großteil kann jedoch durch die Gummischicht des Präservativs schlüpfen. Papillomaviren sind oftmals die Ursache für Warzen und spielen eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung von Gebärmutterhalskrebs.

+++ Umblättern und aufklären lassen +++ Nr. 9: Vor der ersten Regelblutung ist eine Schwangerschaft unmöglich

Das stimmt nicht. Die Regelblutung ist war ein Zeichen der Geschlechtsreife, es ist dennoch schon vorher möglich, schwanger zu werden.  Grund dafür ist, dass bereits vor der ersten Monatsblutung das erste Ei reif wird – ab diesem Moment kann ein Mädchen schwanger werden.

+++ Umblättern und aufklären lassen +++Nr. 10: Die Pille danach dient der Verhütung

Die Pille danach ist die sogenannte Notbremse nach einem „Verhütungsunfall“ und ist nicht als reguläres Verhütungsmittel zu verwenden. Es handelt sich dabei viel mehr um ein rezeptpflichtiges Abtreibungsmittel, das alsbald nach dem ungeschützten Verkehr (max. 72 Stunden) eingenommen werden soll. Die Nebenwirkungen einer derartigen Hormonbelastung (Durchfall, Übelkeit, etc.) sind keineswegs gesund.

+++ Umblättern und aufklären lassen +++Nr. 11: Die Pille macht Frauen fett

Die Wissenschaft ist sich uneins. Auf der einen Seite hat die Pille das Potential, durch das enthaltene Östrogen für eine stärkere Wassereinlagerung zu sorgen, wodurch mehr Unterhautfettgewebe angelegt wird. Andererseits wurden bei einer aktuellen Studie eines Kölner Instituts keine Unterschiede zwischen Pillen und Placebos registriert. Ergo: Mythos stimmt zwar nicht immer, aber er ist eine legitime Ausrede.

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