Politik

Comeback – Rudi Anschober hat jetzt einen neuen Job

Unter Tränen zog sich Rudolf Anschober vor einem halben Jahr von der Polit-Bühne zurück. Nun hat der Ex-Minister ein neues Betätigungsfeld gefunden.

Heute Redaktion
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Rudolf Anschober zuletzt bei einer Abendveranstaltung in Wien
Rudolf Anschober zuletzt bei einer Abendveranstaltung in Wien
Karl Schöndorfer

Das kommt überraschend. Rudi Anschober, erst kürzlich nach Wien übersiedelt, hat einen neuen Job. Er feiert ein Comeback im polit-medialen Bereich: Der Minister außer Dienst wird künftig als Kolumnist für die "Kronen Zeitung" tätig sein, berichtet das Blatt in seiner Sonntagsausgabe. In einem doppelseitigen Gespräch mit Star-Interviewerin Conny Bischofberger streicht Anschober die "Breite" der "Krone" hevor. "Mir ist der Respekt vor Andersdenkenden immer wichtig gewesen", so der Ex-Politiker. Er verspricht: "Bei der 'Krone' werde ich meine ganz persönliche Meinung formulieren und all meine Erfahrung aus fast 18 Jahren Regierungsarbeit einbringen." Seine neue Rubrik nennt der Ex-Politiker "Wendepunkte".

"Bin am Weg fit zu werden"

Während die Polit-Szene mit Chat-Skandal, Kurz-Rücktritt und neuem Kanzler ordentlich durchgebeutelt wurde, hat Anschober sein Leben in den vergangenen sechs Monaten entschleunigt: "Ich gehe regelmäßig laufen und bin auf dem besten Weg, wieder richtig fit zu werden", erzählte er der "Krone". Der Tinnitus sei wieder weg, der Blutdruck normal und auch die Zuckerwerte stabilisierten sich langsam. 

Nun ist es Zeit, wieder Erwerbsarbeit nachzugehen: "Ich habe seit meinem Ausscheiden aus der Regierung auch keinen Euro öffentlicher Gelder erhalten." Womit er sich jetzt die Zeit verdingt? "Ich schreibe ein Buch, das am 14. März erscheinen wird, ich halte Vorträge und mein Traum war es immer, eine Zeitungskolumne zu schreiben." Diesen verwirklicht er sich nun.

Anschober: "Vom Sittenbild, das die Chats zeigen, bin ich entsetzt."

Bei seinem neuen Arbeitgeber spricht er auch über den Kurz-Skandal ("Super-GAU für das Vertrauen") und seine Zusammenarbeit mit dem Altkanzler. Im ersten halben Jahr sei sie sehr gut gewesen, "in den Monaten darauf ist es dann immer schwieriger geworden", so Anschober. Und: "Vom Sittenbild, das die Chats zeigen, bin ich entsetzt."

Der 60-Jährige möchte demnächst ein persönliches Gespräch mit Sebastian Kurz führen: "Es wird gut sein, alles aufzuarbeiten."

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    Rudolf "Rudi" Anschober, Jahrgang 1960 und aus Wels, arbeitete sieben Jahre lang bis 1990 als Volksschullehrer. 1990 zog er für die Grünen als Verkehrs-, Sicherheits- und Atomsprecher in den Nationalrat ein.
    Rudolf "Rudi" Anschober, Jahrgang 1960 und aus Wels, arbeitete sieben Jahre lang bis 1990 als Volksschullehrer. 1990 zog er für die Grünen als Verkehrs-, Sicherheits- und Atomsprecher in den Nationalrat ein.
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