Österreich

Corona an Schulen: Mama schreibt Wut-Brief an Minister

Mit einem Posting an Minister Heinz Faßmann spricht die Wienerin Anna S. (43) vielen Eltern aus der Seele.

Sandra Kartik
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Dreifachmama klagt an: "Die Zwischensituation in der Schule ist untragbar."
Dreifachmama klagt an: "Die Zwischensituation in der Schule ist untragbar."
Helmut Graf

Der Wienerin Anna S. reicht es: Die alleinerziehende, berufstätige Mutter muss ihre Kinder (18, 17 und 11) schon zwei Wochen nach dem Schulstart daheimbehalten, weil jede der Schulen Corona-Verdachtsfälle in den Klassen anders handhabt. In einem "Wut-Post" an Bildungsminister Heinz Faßmann fordert die 43-Jährige im Namen vieler betroffener Eltern auch auf Facebook „dringende Aufklärung“ und ein schlüssiges Konzept gegen das derzeit herrschende Schulchaos.

"Was haben Sie in den letzten Monaten getrieben?"

"Als alleinerziehende Mutter von drei Kindern habe ich mit großem Interesse verfolgt, was in den letzten sechs Monaten im Bereich 'Bildung' in Österreich passiert oder eher nicht passiert ist", beginnt sie ihren offenen Brief, der im Netz schon vielfach geteilt wurde. "Mit mehr oder weniger stoischer Gelassenheit habe ich meine Mutterpflichten sehr ernst genommen und meine Kinder vier Monate lang im Homeschooling unterstützt... Was mir auch durch das Wegbrechen meines Berufszweiges – Ich bin Eventmanager – auch 'zum Glück' möglich war." Anna S. fragt den Bildungsminister "zwei Monate nach Schulschluss und zwei Wochen nach Schulbeginn nun ernsthaft, was Sie und Ihr 2000 Personen umfassendes Team in den letzten Monaten so getrieben haben."

Das ganze Wut-Posting gibt’s hier:

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    Wienerin Anna S. fordert vom Bildunsgminister ein Konzept gegen das Schulchaos wegen Corona.
    Wienerin Anna S. fordert vom Bildunsgminister ein Konzept gegen das Schulchaos wegen Corona.
    Facebook

    "Pumperlgesund und ohne Arbeitsauftrag"

    Eine Tochter ist in Quarantäne, weil ein Kind ihrer Wahlpflichtklasse erkrankt ist. Die Schüler, die nicht mit dem erkrankten Kind Turnunterricht hatten, müssen nicht in Quarantäne. Es obliege laut Schule ihrer Verantwortung, ob und wie lange sie ihr Kind "beobachte oder sie testen lasse". Ihre zweite Tochter ist daheim, weil ein Kind ihrer Nebenklasse positiv ist, "mit der Bitte an die Eltern um Beobachtung." Die Lehrer wurden hier aber alle in Quarantäne geschickt und es gibt deshalb keinen normalen Unterricht. und Anna S.' Sohn wurde "als Verdachtsfall wieder nach Hause geschickt, weil er Schnupfen hat."

    Für die Alleinerzieherin ist die Situation mehr als bedrückend: „Meine Kinder sitzen pumperlgesund ohne Arbeitsaufträge oder Homeschooling verunsichert zu Hause herum“, klagt sie an und bittet "um konkrete Ansätze und Lösungsvorschläge. Diese Zwischensituation ist untragbar".

    Minister will Situation mit neuen Schnelltests verbessern

    Auf „Heute“-Anfrage zeigt Bildungsminister Heinz Faßmann „vollstes Verständnis für ihren Unmut und ihr Anliegen". Mehr noch, er versichert Anna S.: "Ich kämpfe so wie Sie seit dem Sommer mit den zuständigen Behörden darum, Tests an Schulen rasch und unkompliziert zu ermöglichen. Leider ist das eine Aufgabe der Gesundheitswesens und nicht des Bildungsministeriums."

    Doch das soll sich nun bald ändern: "Mit der Wiener Gesundheitsbehörde, namentlich mit Stadtrat Hacker, konnten wir nun realisieren, dass Gurgeltests an Wiener Schulen durchgeführt werden. Eine schnelle und schmerzfreie Abklärung und ein Testergebnis innerhalb von 24 Stunden sind die großen Vorteile der Gurgeltests. Diese Initiative wird die Situation von Eltern, Kindern und Lehrkräften massiv erleichtern und hoffentlich auch Ihnen helfen.“

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