Wirtschaft

Corona bedroht Handel massiv: 50.000 Jobs gefährdet

Die Corona-Krise hat nicht nur im Tourismus starke Einbußen gebracht, auch der Handel ist massiv bedroht. Der Modesektor ist am stärksten betroffen.

Heute Redaktion
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Die Menschen haben aufgrund der Krise weniger Geld zur Verfügung.
Die Menschen haben aufgrund der Krise weniger Geld zur Verfügung.
picturedesk.com

Aufgrund der Corona-Krise haben die Menschen heuer weniger Geld zur Verfüfung. Laut Rechnungen des Handelverbandes werden die private Haushaltsausgaben 2020 um mehr als 16 Mrd. Euro einbrechen. Die zweite Covid-Prognose zeigt einen stärkeren Rückgang der Konsumausgaben, als im Mai prognostiziert. Am stärksten ist der Modehandel betroffen.

Maskenpflicht und fehlende Touristen

Zusätzlich fehlen die Touristen, auch die Maskenpflicht verursache eine monatliche Einbuße von 500 Mio. Euro. 330.000 Jobs gibt es im Einzelhandel, 50.000 davon sind akut gefährdet oder gar nicht mehr am Markt, weil jedes 10. Unternehmen den Betrieb eingestellt hat oder insolvent ist.

"Unsere jüngste Prognose zeigt, dass die Auswirkungen auf den Handel weit drastischer ausfallen werden, als zunächst erhofft. Wir gehen für 2020 von einem zusätzlichen Konsumrückgang im Ausmaß von mindestens einer Milliarde Euro aus. Die Corona-Krise lässt die privaten Haushaltsausgaben heuer um mehr als 16 Milliarden Euro einbrechen. Der heimische Handel muss sich damit im Winter warm anziehen", erklärt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will in einer Aussendung.

Am stärksten sind Bereiche Bekleidung (-13,9%) und Schuhe (-11,4%) betroffen. Aber auch das Segment Baubedarf (-6,1%) hat laut Studienautor Andreas Kreutzer heftig zu kämpfen ."Segmente wie Getränke, Heimtextilien oder Sportgeräte haben sich im Vergleich zur Mai-Prognose ebenfalls leicht rückläufig entwickelt", sagt Kreutzer.

Größere Anschaffungen werden verschoben

Auch am Automarkt sieht es nicht rosig aus. "Jeder fünfte Österreicher verschiebt zurzeit größere Anschaffungen im Handel oder streicht diese komplett. Noch immer beschränken sich 12 Prozent ausschließlich auf den Kauf lebensnotwendiger Güter", ergänzt Handelssprecher Rainer Will.

Eine leichte Verbesserung gegenüber der ersten Corona-Prognose von Handelsverband und Branchenradar.com gab es bei den Segmenten Möbel (+1,4% statt -1,9%), Weiße Ware (+1,6% statt -1,9%) und Elektrogeräte (+1,2% statt -2%). Dafür verzeichnen Warengruppen wie Sportausrüstung (-3,9%), Geschirr (-6,4%) und Gartenprodukte (-2,1%) höhere Rückgänge als ursprünglich prognostiziert. Der vermeintliche Cooconing-Effekt hat sich damit als Einmaleffekt entpuppt und dürfte mittlerweile verpufft sein.