Community

Corona: Bestatter bieten Live-Streaming an

Das österreichische Startup Benu, eine Online-Bestattungsfirma, bietet kostenloses Streaming für Trauergäste an.

Heute Redaktion
Teilen

Eine Trauerfeier ohne Trauernde? Das ist eine der hässlichsten Seiten dieses Virus. Seit Mitte März gelten in Österreich auch strenge Regeln bei Trauerfeiern und Bestattungen. Vor allem aus Sicherheitsgründen und zum Schutz vor Ansteckungen dürfen Aufbahrungshallen nicht betreten werden. Trauerfeiern mit maximal fünf Personen dürfen noch abgehalten werden, aber was, wenn auch diese Menschen einer Risikogruppe angehören?

Kostenloses Streaming zu Zeiten von Corona

Digitale Technologien machen es schon länger möglich, dass Menschen, die beispielsweise weit entfernt wohnen, an einer Trauerfeier teilnehmen können, auch wenn eine Anreise nicht möglich ist. "Über einen Live-Stream bieten wir in Wien und Niederösterreich jedem Menschen die Möglichkeit, trotz der herausfordernden Zeit an einer Trauerfeier teilzunehmen", so Benu-Geschäftsführer Stefan Atz zu "Heute". Um einen Beitrag in der Krise zu leisten, bieten sie dieses Service zusätzlich kostenlos an.

Picture

Wie funktioniert die LIVE-Übertragung?

Dabei wird in der Kirche oder in der Trauerhalle eine Kamera aufgebaut, welche die Trauerfeier aufzeichnet und digital live ins Internet überträgt. Auch der anschließende Sargkondukt zum Grab kann mit der Kamera festgehalten werden. Die Übertragung kann von zuhause über einen sicheren Link auf jedes internetfähige Gerät gestreamt werden. Damit können neben Menschen aus Risikogruppen auch Trauergäste, die ansonsten eine weite Anreise hätten, oder Personen mit eingeschränkter Mobilität die Trauerfeier verfolgen.

Das Live-Streaming von Trauerfeiern ist dabei beispielsweise in den USA, wo Familien oft über mehrere Bundesstaaten verstreut leben, bereits seit einigen Jahren gut etabliert. Aus aktuellem Anlass und mehr aus der Not heraus kommt das Thema nun auch in Österreich an.

Was heißt das Virus für Bestatter? Welche Vorkehrungen müssen getroffen werden?

Bestatter müssen sich derzeit auf eine erhöhte Auslastung einstellen heißt es vonseiten der ersten Online-Bestattungsfirma in Österreich. "Unsere Bestattungspartner haben ebenfalls deren Vorräte (an Hygiene- und Transportmaterial, Bodybags etc.) aufgestockt und sind gut vorbereitet, denn ein infektiöser Leichnam ist grundsätzlich in einem fest verschlossenen Leichensack ("Bodybag") zu transportieren und dieser darf auch nicht mehr geöffnet werden", so Stefan Atz.

Neben Benu bietet dieses Service nun auch die Bestattung Wien an.