Coronavirus

Corona-Bloggerin aus Wuhan lebt wohl "nicht mehr lange"

Wegen ihrer kritischen Berichte über die CoV-Ausbreitung in Wuhan musste eine Journalistin in Haft. Gesundheitlich gehe es ihr zunehmend schlechter.

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Wegen der kritischen Berichte über die CoV-Ausbreitung in Wuhan musste Zhang Zhan in Haft. (Archivbild)
Wegen der kritischen Berichte über die CoV-Ausbreitung in Wuhan musste Zhang Zhan in Haft. (Archivbild)
EPA-EFE

Angehörige sorgen sich um das Leben der in China wegen ihrer Corona-Berichte verhafteten Bloggerin Zhang Zhan. Die 38-Jährige sei nach ihrem wochenlangen Hungerstreik stark untergewichtig und "lebt vielleicht nicht mehr lange", schrieb ihr Bruder Zhang Ju im Online-Dienst Twitter.

 "Sie wird den kommenden kalten Winter vielleicht nicht überleben."

Zhang war im Dezember wegen ihrer Berichte über die Ausbreitung des Coronavirus in der Millionenmetropole Wuhan zu einer vierjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Sie verweigert seit Wochen die Nahrungsaufnahme und wird über die Nase zwangsernährt. Zhangs Mutter wollte sich gegenüber der Nachrichtenagentur AFP indes nicht zum Zustand ihrer Tochter äußern. Auch die Gefängnisverwaltung in Shanghai lehnte eine Stellungnahme ab.

Amnesty International fordert  Freilassung

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International bezeichnete Zhangs Inhaftierung am Donnerstag als einen "beschämenden Angriff auf die Menschenrechte". Sie müsse umgehend freigelassen werden, damit sie ihren Hungerstreik beenden und medizinisch versorgt werden könne.

 Nach Angaben von Reporter ohne Grenzen kann Zhang nicht gehen und ohne Hilfe auch nicht ihre Hand heben. Die NGO forderte ebenfalls die sofortige Freilassung der Bloggerin, "bevor es zu spät ist".

Die Behörden in China verfolgen eine rigorose Politik zur Eindämmung des Coronavirus. Wer die Erfolge der Regierung im Kampf gegen die Pandemie in Frage stellt, muss mit Repressalien rechnen. Zhang ist eine von vier Bloggern, die wegen ihrer Berichte über die Corona-Lage in Wuhan in Haft sitzen.

Wuhan als Ursprungsort von Corona

Die ersten Berichte über den Ausbruch des Coronavirus kamen Ende Dezember 2019 aus der Millionenmetropole Wuhan. Von dort breitete sich SARS-CoV-2 in der ganzen Welt aus. China lehnt weitere unabhängige Untersuchungen zum Ursprung der Pandemie ab.

Wissenschaftler Peter Ben Embarek, der die WHO-Mission im Januar 2021 in Wuhan geleitet hatte, hält es für möglich, dass ein Labormitarbeiter oder eine Labormitarbeiterin sich bei der Probenentnahme infiziert habe und das Virus so von Fledermäusen auf den Menschen übertragen worden sei.

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