Corona-Experte: "Infektion ersetzt die Impfung nicht"

Seit zwei Jahren bestimmt die Corona-Pandemie unser Leben. Aufgrund der Omikron-Welle sind derzeit mehr Menschen infiziert als je zuvor. Doch Experten sind vorsichtig optimistisch, dass die Welle bald abflacht und durch die Omikron-Variante ein endemischer Zustand erreicht wird.

Am Sonntag wurden in Österreich 29.324 Neuinfektionen gemeldet. Wie GECKO-Chefin Katharina Reich erklärte, sei die Zahl der Neuinfektionen in dieser Woche im Vergleich gesunken. Es sei aber davon auszugehen, dass die Infektionen weiterhin auf einem hohen Niveau bleiben. "Die Lage ist nach wie vor volatil", so die Medizinerin. Fast 350.000 Menschen derzeit an Corona erkrankt.

"Impfpflicht ist eine politische Entscheidung"

Weiters ist in Österreich die Impfpflicht in Kraft getreten, die Verordnung dazu wurde am Sonntagabend veröffentlicht. "Die Impfplicht ist eine politische Entscheidung. In Wien sehen wir deutlich steigende Zahlen in den Spitälern, auch Teile des Personals sind infiziert, relativ gesehen haben wir hier eine höhere Belastung", erklärte Lungenfacharzt Arschang Valipour vom Wiener KH Nord in der "ZiB2".

Seit wenigen Wochen werden auch mehrere neue Medikamente zur Linderung von Covid-19 eingesetzt. "Im Spitalsbereich sind die Patienten und Patientinnen sehr dankbar für die Behandlung mit neuen Medikamenten. Gerade in der frühen Phase der Infektion sind diese Medikamente wichtig, damit es nicht zu einem schweren Verlauf kommt", so der Mediziner weiter.

Diesbezüglich gebe es derzeit aber einen riesigen logistischen Aufwand zu bewältigen, denn die Medikamente sind nur eingeschränkt verfügbar. 

"Unsere Aufgabe als Mediziner ist es, auf die Nutzen-Risiko-Abwägung einer Impfung hinzuweisen. Eine Infektion ersetzt die Impfung nicht. Eine Omikron-Infektion bringt keine nachhaltige Immunität. Nur in Kombi mit der Impfung ist gewährleistet, dass wir aus der Pandemie rauskommen. Die Impfung schützt vor schweren Verläufen", betont Valipour.

Was die Prognosen zur Omikron-Welle betrifft, meint der Arzt, dass sich das Plateau verlängern könnte: "Es kann aber auch sein, dass es kurz zu einem Rückgang kommt und dann die Zahlen wieder steigen.