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Corona bald besiegt? Forscher aus NÖ geben Hoffnung

Die jüngsten Ergebnisse der Antikörper-Langzeit-Studie in Weißenkirchen geben Grund zur Hoffnung, dass es (bald) ein Ende der Pandemie geben könnte.

Roman Palman
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Ein Patient auf der Intensivstation des Universitätsklinikums Tulln. (Archivbild, November 2020)
Ein Patient auf der Intensivstation des Universitätsklinikums Tulln. (Archivbild, November 2020)
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Seit Juni 2020 steht die niederösterreichische Gemeinde Weißenkirchen in der Wachau im Fokus der Wissenschaftler der Danube Private University Krems (DPU). In ihrer Langzeitstudie beobachten sie die Fallzahlen unter den Anwohnern, ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die Immunität nach einer durchgemachten Sars-CoV2-Infektion gelegt.

In Kooperation mit dem Roten Kreuz Krems, dem Förderverein der Wehrkirche Weißenkirchen und der Marktgemeinde wurden nun bis einschließlich 13. Februar 2021 insgesamt vier Antikörper- und T-Zell-Screenings in dem Ort durchgeführt. Die Untersuchung zielte insbesondere auf die Auswirkungen der zweiten Welle ab, die durch den zweiten harten Lockdown im Herbst gebrochen werden konnte.

Enorme Dunkelziffer

Von 1.403 Einwohnern mit Hauptwohnsitz nahmen 824 an der Studie teil. Ihnen wurde, wie auch 463 weiteren ehemals infizierten Niederösterreichern, mehrmals Blut aus der Vene abgenommen und die Proben anschließend in einem Labor auf ihren Antikörpergehalt untersucht. Jetzt liegen die Ergebnisse vor.

Im Februar 2021 waren bereits 89 Einwohner (6,34 Prozent) der Marktgemeinde mittels PCR-Verfahren positiv getestet und behördlich abgesondert worden. Trotz erhöhtem Testaufkommen, gab es laut den Forschern eine deutliche Dunkelziffer. Auf Basis ihrer Februar-Testung könnten nämlich bis zu 29 Prozent der Einwohner Weißenkirchens mit dem Virus in Kontakt gekommen sein. Das entspricht bis zu 400 Personen.

Durchseuchungsrate

Die behördlich bestätigten Infektionszahlen lagen in Weißenkirchen am 13. Februar 2021 über dem Durchschnitt des Bezirks Krems. Dort wurde eine Infektionsrate von 4,06 Prozent ermittelt. "Geht man von einer ähnlich hohen Dunkelziffer wie in Weißenkirchen vorliegend aus, so käme man auf eine Bezirksdurchseuchungsrate von rund 15 Prozent", erklärt die DPU am heutigen Dienstag. Auf Landesebene ergibt sich ein ähnliches Bild.

Blick auf die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Weißenkirchen in der Wachau. (Archivbild)
Blick auf die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Weißenkirchen in der Wachau. (Archivbild)
Michael Runkel / robertharding / picturedesk.com

"In Niederösterreich gab es mit Stand 13. Februar 2021 66.789 positive Testergebnisse (3,96 %). Bei vergleichbarer Dunkelziffer käme man auf 14,59 % als landesweite Durchseuchungsrate", heißt es in der Aussendung weiter. Rechne man noch die Personen mit Kurzzeitantikörper (IgA) hinzu, seien es sogar 18,15 Prozent.

Immunität bleibt länger bestehen

Ein ebenso wichtiger Aspekt der Studie ist, herauszufinden, wie lange Genesene noch Antikörper gegen das Coronavirus im Körper haben und somit gegenüber einer weiteren Ansteckung immun bzw. besser gerüstet sind. Knapp drei Viertel der im Juni 2020 positiv auf SARS-CoV2-Antikörper getesteten Personen zeigten auch im Februar 2021 noch "solide Werte". 

Diejenigen, bei denen im Februar 2021 keine Antikörper mehr nachgewiesen werden konnten, hätten allesamt symptomlose Krankheitsverläufe gehabt und im Juni 2020 auf dem Fragebogen angegeben, nicht mit Sars-CoV2 infiziert worden zu sein. Die Antikörperwerte seien bereits im Juni relativ niedrig – allerdings hielten sie sich noch bis zur nächsten Testreihe im Oktober in den Körpern. 

Bis zu 11 Monaten

Das Fazit der Forscher: "Auf Grundlage der Auswertung der Daten der Weißenkirchner Kohorte kann daher in den überwiegenden Fällen auf eine Antikörper-'Haltbarkeit' von 8 bis 11 Monaten geschlossen werden."

Offenbar ist die Schwere des Krankheitsverlaufs entscheidend. Antikörper-Werte jener Personen, deren Infektionen weniger intensiv waren und die von Beginn an über weniger Antikörper verfügten, waren auch schneller nicht mehr nachweisbar.

Die gute Nachricht

"Da auch im Rahmen von Impfungen Antikörper im Blut der Geimpften gebildet werden, diese Antikörperwerte wahrscheinlich denen intensiverer Infektionen entsprechen, ist davon auszugehen, dass die ansteckungsbedingte Durchseuchungsrate und die Impfrate gemeinsam zu einer Herdenimmunität führen werden", erläutert DPU-Professor Dennis Ladage.

Knapp ein Viertel der Bevölkerung könnte demnach schon immun gegen das Virus sein. "Vermutlich liegen wir in Österreich jenseits von 25 Prozent", schätzt Ladage abschließend.

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    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com