Gesundheit

Corona-Impfung ohne Termin? Das ist dran an dem Gerücht

Ohne Termin im Austria Center geimpft werden? Ob eine solche "Auf gut Glück"-Aktion tatsächlich funktioniert, verrät Stadt-Sprecher Mario Dujakovic.

Christine Scharfetter
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Bisher haben über 1 Million Österreicher ihre erste Impfdosis erhalten, fast 500.000 bereits die zweite.
Bisher haben über 1 Million Österreicher ihre erste Impfdosis erhalten, fast 500.000 bereits die zweite.
JOE KLAMAR / AFP / picturedesk.com

Was passiert eigentlich, wenn Personen nicht zu ihrem Corona-Impftermin erscheinen? Landen die Impfdosen dann wirklich im Müll oder werden abends gar jene Wiener geimpft, die ohne Termin auf gut Glück im Austria Center auftauchen? Im März soll letzteres der Fall gewesen sein ("Heute" berichtete). Auch am Freitag vor Ostern, dem 2. April, wurden von 4.500 Impfterminen nur 1.300 wahrgenommen. Was mit dem Rest passierte hat Mario Dujakovic, Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker, am Osterwochenende auf Twitter beantwortet.

"Es ist ganz normal, dass etwa 8 Prozent der Termine storniert, verschoben oder nicht wahrgenommen werden", erklärt Dujakovic. Die Gründe dafür seien ganz unterschiedlich, "manche sind krank, hatten einen Unfall oder können aus anderen gesundheitlichen Gründen ihren Termin nicht wahrnehmen". Wie die offenen Termine dann aufgefüllt werden, hänge vom Zeithorizont ab.

Grundsätzlich gebe es hier zwei verschiedene Szenarien:

Aufgetaute Impfdosen nur 5 Tage haltbar

"Szenario 1: Wir merken am Mittwoch, dass noch einige Impftermine am Wochenende frei sein werden. Dann erweitern wir kurzfristig die Altersgruppen nach unten, um die Termine aufzufüllen. So geschehen zum Beispiel bei den Terminen für 65+ diese Woche." Dies müsse allerdings innerhalb dieser Woche passieren, da die aufgetauten Impfdosen nur 5 Tage haltbar sind, erklärt der Mediensprecher. "Das ist zwar knapp, aber wir können das durch kurzfristige Ausweitungen abfedern. Geht sich alles aus. Die Termine für dieses Wochenende konnten wir so zum Beispiel komplett ausbuchen."

Impftermin innerhalb von 6 Stunden

"Szenario 2: Wir merken im Laufe des Tages, zum Beispiel um 11:00 Uhr, dass wir am selben Tag zum Beispiel 150 Termine ausfüllen müssen. Nachdem die Spritzen bereits aufgezogen sind, halten diese nur 5 bis 6 Stunden." Für solche Fälle gebe es eine sogenannte Backup-Liste: "Leute werden am Vortag kontaktiert, dass es sein kann, dass sie schnell kommen müssen. Sollten die Backup-Listen ausgeschöpft sein, kommt die Warteliste für Spontane. Da sitzen echt MitarbeiterInnen von uns am Telefon und rufen durch."

Das funktioniere in der Regel sehr gut. "Wir telefonieren so lange, bis alles weg ist. Bedeutet auch, dass wir an solchen Tagen von der Uhrzeit her Open End haben. Je nachdem, wie lang der Impfstoff hält." Und da bei diesen Fällen keine Impftermine zugewiesen werden, sondern jede einzelne Person sich den selbst bucht, würden diese dann auch erscheinen. 

Keine Impfungen ohne Termin

"Man braucht sich also keine Sorgen machen, dass tausende Impfdosen in den Restmüll wandern. Dafür gibt es derzeit einfach zu viele Impfwillige." Damit mache es aber auch keinen Sinn, auf gut Glück zum Austria Center zu fahren, denn am Ende des Tages bleiben keine Impfungen übrig: "Wir rufen bis zum Schluss durch", so Dujakovic abschließend.