Wien

Corona in Wien betrifft vor allem die Unter 40-Jährigen

60 Prozent aller Neuinfektionen in Wien betrifft unter 40-Jährige. Die Altersgruppe 60+ spielt für das Infektionsgeschehen aber kaum noch eine Rolle.

Louis Kraft
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Die Corona-Impfung zeigt Wirkung: Die Gruppe der über 60-Jährigen spielt für das Wiener Infektionsgeschehen kaum noch eine Rolle. Dafür verteilen sich fast Zweidrittel auf die unter 40-Jährigen. 
Die Corona-Impfung zeigt Wirkung: Die Gruppe der über 60-Jährigen spielt für das Wiener Infektionsgeschehen kaum noch eine Rolle. Dafür verteilen sich fast Zweidrittel auf die unter 40-Jährigen. 
ROBERT JAEGER / APA / picturedesk.com

Die vierte Welle nimmt weiter Fahrt auf: Wegen steigender Infektionszahlen verschärfen nun nach Wien auch andere Bundesländer ihre Regeln. So führt die Steiermark in der Nachtgastronomie die 2G-Regel (geimpft, genesen) ein und weitet die Maskenpflicht aus. Auch in Oberösterreich gibt es wieder öfter was auf die Nase: Ab Freitag, 29. Oktober gilt dann die FFP2-Maskenpflicht im gesamten Handel.

Auch in Wien steigen die Zahlen, wenn auch geringer als anderswo. Mit Stand Mittwoch, 27. Oktober 2021, sind in Wien seit Beginn der Pandemie 178.967 positive Testungen bestätigt. 170.023 Personen haben die Krankheit überstanden und sind wieder genesen. Die Zahl der mit dem Covid-Virus in Zusammenhang stehenden Todesfälle beträgt 2.482, um zwei mehr als am Dienstag. Insgesamt gibt es in Wien aktuell 6.462 aktive Fälle.

Damit hat Wien laut Daten der AGES derzeit mit 177,5 die geringste 7-Tages-Inzidenz aller Bundesländer. Auf Platz 2 liegt das Burgenland mit 177,7, auf Platz 3 Vorarlberg mit 242. 

Über 60-Jährige spielen für Corona quasi keine Rolle

Davon entfallen mit 72 Prozent fast Dreiviertel aller Fälle auf Ungeimpfte, sechs Prozent haben einen Stich erhalten. 22 Prozent der Neuinfektionen betreffen Wiener, die zwei Jaukerl bekommen. Wie die Alterseinteilung der neuen Coronafälle zeigt, spielen die über 60-Jährigen quasi keine Rolle mehr. Stattdessen bleibt Covid eine Pandemie der Jüngeren: 60 Prozent aller Neuinfektionen betreffen Menschen unter 40 Jahren. 

Die Gruppe der 0-9 Jahre stellt elf Prozent, die 10 bis 19-Jährigen 17 Prozent, die Gruppe von 20 bis 29 Jahre 15 Prozent und die 30 bis 39-Jährigen 17 Prozent. Danach geht es mit steigendem Alter im Infektionsgeschehen abwärts: 15 Prozent der neuen Fällen entfällt auf die Gruppe der 40 bis 49-Jährigen, elf Prozent auf 50 bis 59 Jahre, sieben Prozent auf 60 bis 69 Jahre, vier Prozent auf 70 bis 79 Jahre, zwei Prozent auf 80 bis 89 Jahre und nun ein Prozent auf Wiener zwischen 90 und 99 Jahren. 

Impfrate weiter unter Grenze für Herdenimmunität

Mit Stand 26. Oktober 23.59 Uhr haben exakt 1.249.992 oder 65,07 Prozent der Wiener einen Erststich gegen Corona erhalten. 1.182.590 oder 61,56 Prozent der Wiener sind mittlerweile vollimmunisiert. Damit liegt Wien im Ländervergleich hinter dem Burgenland (69,7 Prozent) und Niederösterreich (65,1 Prozent) auf Platz 3. Dennoch bleibt das von der Politik ausgegebene Ziel von einer Durchimpfungsrate von 80 Prozent weiter außer Reichweite.

Spitzenreiter bei den Corona-Jaukerl bleibt nach Angaben der Stadt weiter die Altersgruppe der 80 bis 89-Jährigen: 94 Prozent sind vollimmunisiert. Dahinter folgen die über 90-Jährigen mit 86 Prozent sowie die 60 bis 69- und 70 bis 79-Jährigen mit einer Impfquote von je 78 Prozent. 

Doch auch bei den Jüngeren steigen die Impfzahlen. Bei der 20 bis 29 Jährigen liegt die Rate der Vollimmunisierung aktuell bei 62 Prozent und damit in etwa im Wien-Durchschnitt. Bei den 16 bis 19-Jährigen gelten 59 Prozent als vollimmunisiert, bei den 12 bis 15-Jährigen sind es 38 Prozent. Für Kinder unter 12 Jahren steht eine Zulassung der Coronaimpfstoffe noch aus, dennoch wurden bisher rund 0,5 Prozent im "off label use" gegen Corona geimpft.

Bedarf an Auffrischungsimpfungen Anfang Dezember am höchsten

Seit der Kalenderwoche 36 (6. bis 12. September 2021) führt die Stadt Wien Auffrischungsimpfungen durch. Seither wurden 45.845 "aufgefrischt". Der dritte Stich wird empfohlen, da die Schutzwirkung der Vakzine mit der Zeit nachlässt. Wann es für Dich soweit ist, kannst im "Impf-Rechner" auf der Webseite des Gesundheitsministerums erfahren.

Die Stadt erwartet den Höhepunkt an Auffrischungsimpfungen in der Kalenderwoche 48.
Die Stadt erwartet den Höhepunkt an Auffrischungsimpfungen in der Kalenderwoche 48.
Stadt Wien

Derzeit sind vor allem jene Wiener mit dem dritten Stich an der Reihe, die im vergangenen Jahr als erste geimpft wurden. Vor allem betroffen sind Mitarbeiter im Gesundheitswesen sowie Menschen in Pflegewohnheimen. Parallel zum darauffolgenden Impffortschritt steigt nun auch der Bedarf an Auffrischungsimpfungen immer weiter an. Einen Höhepunkt für heuer erwartet in der Kalenderwoche 48 (29. November bis 5. Dezember), hier würden rund 50.000 Drittstiche anstehen. Danach pendelt sich der Bedarf bis Anfang Mai 2022 auf im Durchschnitt 30.000 Stiche pro Woche ein.

Weiter keine über 80-Jährigen auf der Intensivstation, wieder wenige Junge

Mit Stand gestern mussten 181 Corona-Patienten auf einer Normalstation betreut werden. Davon sind 43 Patienten oder 23,8 Prozent nicht vollständig gegen Corona geimpft. Bei den Intensivstationen sind von 80 Patienten zehn, also 12,5 Prozent, nicht vollimmunisiert.

Wie eine Statistik der Stadt belegt, nimmt die Zahl der Unter 30-Jährigen auf den Intensivstationen wieder ab. Anfang Oktober stellten diese noch bis zu 28 Prozent der Patienten, mittlerweile ist der Anteil auf rund 15 Prozent gesunken. Erfreulich: Seit 18. Oktober musste kein Patient über 80 Jahren intensivmedizinisch betreut werden.

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