Coronavirus

"Corona kostete mich meine Liebe"

Die Beziehung von Michael T. überlebte den Shutdown nicht.

Sandra Kartik
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Michael T. trennte sich während des Shutdowns von seiner Lebensgefährtin.
Michael T. trennte sich während des Shutdowns von seiner Lebensgefährtin.
privat

Vier Jahre waren Michael T. (Name geändert) und seine Freundin (41) ein Paar – mit Höhen und Tiefen. Mit Corona schlich sich auch das Ende ihrer Liebe ein. "Die Beziehung war schon davor brüchig", blickt der der 55-jährige Salzburger zurück. "Dinge ändern sich, der Zauber des Anfangs verschwindet". Als der Shutdown Mitte März losging, weilte Michael T.s Lebensgefährtin gerade in ihrem Heimatland Tschechien. "Wir haben davor eine Zeit lang in Wien zusammen gewohnt, aber das ging nicht mehr gut."

Zahlen statt "viele Worte verlieren"

Als der Unternehmer alleine mit seinen Hunden spazierengeht, sieht er das Auto von "Schlussmacher" Peter Treichl. "Ich wusste plötzlich, dass ich mich trennen will und er mir dabei helfen soll." Michael T. engagiert den Profi, um einen Schlussstrich unter die Beziehung zu ziehen. Wegen der Coronakrise musste er aber warten, bis Treichl persönlich zu seiner Freundin gehen kann, um ihr die Nachricht des Liebesaus zu überbringen. "Ich wollte nicht mehr viele Worte verlieren. Ich habe mir die 370 Euro geleistet."

Was abgeklärt klingt, ist auch aus einer beruflich extrem fordernden Zeit entstanden. "Als Gewerbetreibender stehe ich vor vielen Herausforderungen", gibt Michael T. zu. "Ich bin dabei lieber alleine. Ich bin nicht traurig, dass es vorbei ist, eher erleichtert."