Life

So hoch ist die Dunkelziffer laut Berechnungen wirklich

Wie hoch die Dunkelziffer an Corona-Erkrankten in Österreich ist, damit haben sich Forscher der WU Wien beschäftigt.

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Wie viele von uns haben/hatten Corona und wissen es gar nicht? Diese Frage beschäftigt dieser Tage viele. Forscher an der Wirtschaftsuniversität Wien (WU) haben versucht, sie zu beantworten.

Von den Todesfällen zur Dunkelziffer

Vorab: Ohne eine bestimmte, für die österreichische Bevölkerung repräsentative Stichprobe zu testen, kann man die Dunkelziffer nur schwer einschätzen.

Je nach Basis-Daten liegt die Schätzung zwischen 16.000 und 45.000 Infizierte. Offiziell erkrankt sind in Österreich "nur" über 7.300 (Stand 27.03.2020).

Die Methode des Ökonomen Simon Sturn von der WU Wien verwendet die Zahl der Todesfälle und geht davon aus, dass die Sterberate (Verhältnis Tote zu Infizierten) in Österreich ähnlich ist wie in anderen Ländern.

45.000 Infizierte

In der chinesischen Provinz Wuhan und auch in Südkorea lag die Sterberate bei 1,4 Prozent. Andere internationale Experten wiederum errechneten sie bei nur 0,5 Prozent.

Anhand Österreichs 49 Coronatote (Stand 26. März) kann man so eine Gesamt-Infizierten-Zahl von 16.000 (bei 1,4 Prozent Sterberate) annehmen. Bei einer Sterberate von nur 0,5 Prozent wären es sogar 45.000 Infizierte.

Simon Sturn der am Department of Socioeconomics an der Wirtschaftsuniversität Wien arbeitet, betont aber: Dies sei nur eine "grobe Annäherung an die tatsächliche Dunkelziffer". Mehr Klarheit würden nur stichprobenartige Tests liefern.

Eine hohe Dunkelziffer ist nicht per se schlecht, sagt Sturn auch. Denn das würde auch mehr milde oder gar symptomfreie Krankheitsverläufe bedeuten.

++ Alle aktuellen Infos zum Coronavirus und Österreich gibt's hier ++

Die aktuelle Corona-Karte für Österreich:

;