Jedem, der nach Italien reist, wird in unserem Nachbarland bei Ankunft Fieber gemessen. Bei der Einreise von Italien nach Österreich niemandem – ist das klug? Die "Heute"-Recherche zu den nun geplanten Maßnahmen.
Kaum Kontrollen am Airport (nur bei direkten China-Flügen), an den Bahnhöfen, an Busterminals. Das Coronavirus steht vor den Toren Österreichs, aber wir warten ab.
Klug? Jeder, der etwa nach Mailand fliegt, wird seit Tagen kontrolliert. Wer von dort zurückkehrt, nicht. Als Richard Lugner seinen Opernballgast Ornella Muti in Genua abholte, wurde bei ihm Fieber gemessen – in Genua, in Wien nicht. Als Grund dafür nennt Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) das "Early Warning and Response System" der EU.
Das sieht im Falle eines Ausbruchs wie jetzt in Italien vor,
dass zuerst regional versucht wird, die Ausbreitung der Krankheit aufzuhalten. Sollte bei den Betroffenen ein "Auslandsbezug" bestehen, müsse Italien das unverzüglich an die EU melden. Dieses System habe sich bei dem Corona-Ausbruch in Bayern vor drei Wochen bewährt.
„"Lage in Italien nehmen wir sehr Ernst"“
Wie Innenminister Karl Nehammer (VP) betont er aber, dass man die Entwicklung in Italien "sehr ernst" nehme und in "ständigem Kontakt" zu Italiens Behörden stehen würde. Sollte sich die Situation in Italien "weiter verschärfen", seien "weiterführende Maßnahmen wie Grenzkontrollen und Temperaturmessungen bei der Einreise" denkbar, so das Gesundheitsministerium.
Am Montag gibt es ein weiteres Treffen der Gesundheitslandesräte bei Minister Anschober. Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser riet gestern von nicht nötigen Reisen nach Italien ab.