Österreich

Diese Geschäfte sperren fix morgen auf in Wien

Heute Redaktion
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4.600 Geschäfte und Nahversorger dürfen am Dienstag wieder in Wien aufsperren. Bürgermeister Michael Ludwig bittet jetzt Wiener, regional einzukaufen.

Es ist der Greißler ums Eck, die kleine Buchhandlung am Ende der Straße oder das hübsch dekorierte Blumengeschäft bei der U-Bahn-Station. Es sind vorwiegend Klein- und Mittelbetriebe – oftmals auch Familienunternehmen, die wegen der Corona-Pandemie von einem Tag auf den anderen schließen mussten und jetzt um ihre Existenzgrundlage kämpfen.

4.600 Geschäfte dürfen wieder aufsperren

Mit 14. April haben kleine Geschäfte (unter 400 Quadratmeter Geschäftsfläche) die Möglichkeit, wieder aufzusperren und den Betrieb unter Auflagen (etwa eine Personenbeschränkung im Geschäftslokal) wieder aufzunehmen ("Heute" berichtete). Die Zukunft der Unternehmer ist dennoch ungewiss. Mit einem Appell richtet sich deshalb Bürgermeister Michael Ludwig an die Wiener: "Kaufen wir regionale Produkte und unterstützen wir so die Wiener Nahversorger und die Wiener Wirtschaft". Laut Wirtschaftskammer dürfen am Dienstag 4.600 Geschäfte und Nahversorger wieder ihre Rollbalken hochziehen.

Wiener Unternehmer unterstützen, statt Online-Riesen

Bereits in den letzten Wochen haben insbesondere auch viele Klein- und Mittelbetriebe versucht, ihre Produkte online anzubieten. Eigene Lieferdienste wurden eingerichtet, um die Kunden mit Waren zu versorgen. Diese Händler und Geschäfte werden auch fortlaufend auf einer eigenen Web-Plattform der Stadt Wien gelistet. Hier findest du mehr als 1.000 teilnehmende Unternehmen. "Wir haben diese Plattform gemeinsam mit Partnern geschaffen. Neben Informationen rund ums Einkaufen in Wien gibt es auch Online-Angebote aus dem Kulturbereich, Veranstaltungen und wichtige Tipps für Zuhause. Denn in Wien stehen wir in dieser schwierigen Zeit zusammen", so der Stadtchef. Einmal mehr ruft die Bundeshauptstadt in einer Aussendung in Erinnerung, dass es nicht die Bestellung bei internationalen Online-Riesen sein muss. Die meisten Waren würden auch Unternehmen aus Wien und Umgebung vertreiben.

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Ludwig: "Zeichen der Solidarität setzen"

In diesen heraufordernden Zeiten und in der aktuellen wirtschaftlichen Situation sei es daher besonders wichtig, bewusst Lebensmittel und Produkte heimischen Ursprungs zu kaufen, wie Ludwig erklärt. "Wer bei heimischen Anbietern kauft, setzt auch ein Zeichen der Solidarität gegenüber den arbeitenden Menschen in der Erzeugung, Verarbeitung und im Handel", so Ludwig. Der Einkauf sichere auch heimische Arbeitsplätze, Einkommen und Wertschöpfung.

Wiener Bauern produzieren 70.000 Tonnen Gemüse

Gerade auch in der Lebensmittelversorgung sei Wien gut aufgestellt: Jährlich ernten Bauern 70.000 Tonnen an 40 verschiedenen Sorten Gemüse. Paradeiser, Gurken und Salate sind dabei die beliebtesten Frischgemüsesorten der Bewohner. Auch Erdäpfel werden auf den Grünflächen in der Stadt angebaut und geerntet. "Die Wiener Bauern leisten großartige Arbeit, produzieren erstklassige Produkte und tragen durch kurze Transportwege wesentlich zum Klimaschutz in Wien bei. Vor allem aber sichern Sie unser aller Nahversorgung", lobt Ludwig.

Abstandsregelungen einhalten

Lob gibt es auch für das disziplinierte Verhalten der Wiener. "Ich habe großen Respekt vor der Disziplin, der Rücksichtnahme und auch dem solidarischen Umgang der Wienerinnen und Wiener", so Ludwig. Dieses Verhalten sei aber insbesondere auch in den nächsten Tagen und Wochen noch ganz besonders wichtig. Mit der Öffnung der ersten Geschäfte wird auch mit mehr Frequenz auf den Straßen zu rechnen sein. Appell von Ludwig: "Halten wir Abstand. Und stehen wir aber zusammen."

Mit einem Andrang in den Geschäften rechnet auch Gesundheitsminister Rudi Anschober und bittet: "Wer nicht unbedingt einkaufen muss, sollte möglichst noch ein paar Tage zuwarten, um zu große Menschenansammlungen zu vermeiden" ("Heute" berichtete).

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