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Corona-Regeln: FIFA gegen Europas Spitzenklubs

Die WM-Quali wird zum Streitpunkt zwischen der FIFA und Europas Spitzenklubs. Grund sind die Corona-Quarantäneregeln.

Heute Redaktion
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FIFA-Boss Gianni Infantino
FIFA-Boss Gianni Infantino
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Bei der Abstellpflicht von Nationalspielern für die anstehenden WM-Qualifikationsspiele bahnt sich ein Streit zwischen dem Weltverband FIFA und den europäischen Topligen an. Während FIFA-Präsident Gianni Infantino in einem eindeutigen Appell auf das solidarische Verhalten der Ligen und Vereine drängt, machten die spanische und englische Liga klar, dass sie für die WM-Qualifikationsspiele vom 2. bis 10. September die Abstellpflicht nicht umsetzen wollen.

Infantino zeigt dafür kein Verständnis. "Das Abstellen von Spielern für die anstehenden internationalen Fenster ist dringend und unglaublich wichtig", heißt es in einer vom Weltverband veröffentlichten Stellungnahme Infantinos. "Ich rufe alle FIFA-Mitgliedsverbände, Ligen und Klubsdazu auf, sich solidarisch zu verhalten, wie es sich für den weltweiten Fußball gehört."

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    David Alaba wechselte im Sommer 2021 von den Bayern zu Real. Seine erste "königliche" Saison in Bildern.
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    Die Klubs der englischen Premier League hatten zuvor mitgeteilt, sie würden keine Spieler für WM-Qualifikationsspiele in jenen Ländern abstellen, die wegen der Corona-Pandemie auf der sogenannten Roten Liste der britischen Regierung stehen. Die Entscheidung betrifft den Angaben zufolge fast 60 Spieler aus 19 Premier-League-Klubs, die im September in 26 Länder der Roten Liste reisen sollen. Auf der Liste stehen überwiegend Länder in Südamerika und Afrika. Einreisende aus diesen Ländern müssen sich für zehn Tage in Hotelquarantäne begeben.

    Die spanische Profi-Liga will alle Klubs unterstützen, die keine Spieler für die anstehenden Spiele in Südamerika abstellen wollen. LaLiga gab allerdings nicht die Corona-Pandemie als Grund an. Man könne die "schwerwiegende einseitige Entscheidung" der FIFA, den Abstellungszeitraum für Südamerika von zwei auf insgesamt elf Tage zu verlängern, nicht akzeptieren, hieß es.

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      ÖFB-Juwel Yusuf Demir schreibt beim FC Barcelona Geschichte. Der Wiener feiert in der zweiten La-Liga-Runde sein Pflichtspieldebüt. Mit 18 Jahren und 80 Tagen ist Demir der jüngste Nicht-Spanier der Blaugrana seit Lionel Messis erstem Einsatz im Jahr 2004.
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      Auch die Deutsche Fußball Liga DFL hat diesbezüglich eine klare Position. Entscheidungen in Bezug auf Abstellungsperioden müssten den Interessen der Klubs als Arbeitgeber der Spieler und den Interessen der nationalen Ligen Rechnung tragen. "Eine Verlängerung der Abstellungsperiode um zwei Tage sowie eine Abstellungsverpflichtung trotz Quarantänepflichten tun dies nicht", sagte ein DFL-Sprecher.

      Die DFL befindet sich in engem Austausch mit in Bezug auf Länderspiele betroffenen Klubs, "die sich zwecks Klarheit über mögliche Quarantäne-Verpflichtungen für zurückkehrende Spieler mit den lokalen Behörden abstimmen", sagte der DFL-Sprecher. Dies gelte primär für Abstellungen von Spielern des südamerikanischen Verbandes Conmebol.

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        Die legendärsten ÖFB-Legionäre 
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        Die FIFA hatte beschlossen, die Länderspielperioden im September und Oktober 2021 um zwei Tage zu verlängern, damit Conmebol drei statt zwei Spiele ansetzen kann. Gleichzeitig hat der Weltverband einseitig beschlossen, die Ausnahmeregelung für die Freigabe von Spielern nicht zu verlängern, wenn bei ihrer Rückkehr zu ihren Vereinen eine Quarantänepflicht besteht.

        Infantino bat derweil den britischen Premierminister Boris Johnson in einem Schreiben um Unterstützung. "Solidarisch und geeint haben wir gegen COVID-19 gekämpft. Nun rufe ich alle dazu auf, dafür zu sorgen, dass Nationalspieler für die anstehenden WM-Qualifikationsspiele abgestellt werden", sagte der Schweizer. Viele der besten Spieler der Welt würden in England und Spanien spielen: "Wir sind überzeugt, dass diese Länder ihre Verantwortung wahrnehmen und die sportliche Integrität von Wettbewerben rund um den Globus schützen und bewahren."

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          Lionel Messi hat bei Paris Saint-Germain unterschrieben. Barcelona gab am 5. August 2021 bekannt, dass der Argentinier beim Klub keine Zukunft hat. Der Hintergrund: Gehalts-Beschränkungen der spanischen Liga machten eine Verlängerung unmöglich. Somit endete die Ära der Klub-Legende nach 21 Jahren. 
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            Wer ist der beste Fußballer aller Zeiten? Pele, Cruyff, Maradona, Ronaldo, Messi? Ansichtssache! Wir zeigen jene Super-Kicker, die am öftesten zum Weltfußballer gekürt wurden und den Ballon d'Or stemmten.
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            (Bild: Screenshot)
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