Politik

Corona-Schnelltests für Besuche bei Oma und Opa

Weitere Details zur Kanzler-Rede am Freitag sind durchgesickert. Wichtigster Punkt: Ein System soll Besuche in Pflegeheimen und Spitälern sichern.

Rene Findenig
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Die Regierung will einen Pakt gegen Einsamkeit im Alter schmieden.
Die Regierung will einen Pakt gegen Einsamkeit im Alter schmieden.
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Schon am Mittwoch erfuhr "Heute": Kanzler Kurz geht am Freitag in seiner Rede von einer Prognose aus, bei der sich die Coronavirus-Situation im Herbst und Winter zwar verschärfen werde, eine Rückkehr zu einem "normalen Leben" aber bereits mit 2021 in Aussicht stehe. Am Donnerstag konnte "Heute" weitere inhaltliche Punkte aus der Rede in Erfahrung bringen: Eine Pakt gegen die Einsamkeit im Alter und eine möglichst autarke Versorgung mit Lebensmitteln.

Die Bundesregierung arbeite daran, ein "sicheres Umfeld für Pflegeheime und Krankenhäuser zu schaffen, um auch weiterhin bei möglicherweise wieder steigenden Infektionszahlen im Herbst und Winter Besuche und Kontakt zu ermöglichen", heißt es. "Jeder Mensch in Österreich hat es sich verdient, in Würde zu altern. Dazu gehört auch, dass man sich nicht alleine fühlt und die eigene Familie sowie Freunde regelmäßig sehen kann", so Kanzler Kurz.

Corona-Schnelltests als Lösung?

Die Bundesregierung stehe dafür derzeit in intensivem Kontakt mit Experten und Forschern, "um neue innovative Ansätze was Corona-Tests anbelangt, insbesondere mögliche Schnelltests, bestmöglich zu nutzen". In Verbindung mit dem Plan, dass Besuche in Pflegeheimen und Spitälern auch bei steigenden Corona-Infektionszahlen möglich sein sollen, könnte solcher Schnelltest dann künftig notwendig sein, um Oma, Opa und andere Angehörige in den Einrichtungen zu besuchen.

"Österreich hat zudem eine reiche Tradition des ehrenamtlichen Engagements und der freiwilligen Arbeit. Das ehrenamtliche Engagement soll daher auch in diesem Bereich weiterhin gefördert werden. Dazu wird es auch einen runden Tisch mit den betroffenen Organisationen und der Zivilgesellschaft geben", heißt es weiter aus dem Bundeskanzleramt beim Thema "Pakt gegen Einsamkeit im Alter".

Autarke Versorgung geplant

Die Coronakrise habe zudem gezeigt, "wie wichtig die Eigenversorgung eines Landes mit Lebensmitteln und strategisch wichtigen Gütern ist". In Österreich gebe es bereits einen hohen Grad an Eigenversorgung, dieser solle nun aber ausgebaut werden, "indem wir dauerhaft zu heimischen und regionalen Produkten greifen". Es sei nicht notwendig, dass Lebensmittel tausende Kilometer nach Österreich transportiert werden müssen, so das Kanzleramt.

"Wir wollen wieder stärker auf unsere hochwertigen heimischen Produkte setzen und unsere bäuerlichen Familienbetriebe damit unterstützen. Um mit gutem Beispiel voranzugehen, wird die öffentliche Beschaffung umgestellt, um wieder stärker regional und saisonal einzukaufen", sagt Kurz.

In Kantinen von Polizei, Bundesheer, Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, Kindergärten und Schulen solle künftig "viel stärker regional und auch saisonal eingekauft" werden. "Wenn die Österreicher 20 Prozent mehr regionale Lebensmittel kaufen, dann schafft das 46.000 neue Arbeitsplätze und 4,6 Milliarden Euro mehr regionale Wertschöpfung im Inland", so das Kanzleramt.

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    Vor 100 Jahren wütete die Spanische Grippe.
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