Oberösterreich

Corona-Schutzkleidung: 600.000 Euro Verwaltungskosten

Um 70 Millionen Euro hat das Land OÖ in der Corona-Krise Schutzbekleidung gekauft. 600.000 Euro verschlangen dabei alleine Verwaltungskosten.

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Tonnenweise wurde Schutzbekleidung gekauft, um 70 Millionen Euro.
Tonnenweise wurde Schutzbekleidung gekauft, um 70 Millionen Euro.
fotokerschi.at

OP-Masken, Handschuhe, Schutzkittel und Desinfektionsmittel - am Höhepunkt der Corona-Pandemie war Schutzbekleidung ein begehrtes Gut. Jeder wollte etwas am Weltmarkt kaufen. So natürlich auch das Land Oberösterreich, das die Beschaffung an die oö. Gesundheitsholding abgab. Und das sorgt schon seit Wochen für politische Diskussionen.

Es gab die Vorwürfe, dass man zu teurer eingekauft habe. Auch von Freunderlwirtschaft war die Rede, weil ein ÖVP-naher Unternehmer Artikel im Wert von 4,6 Millionen Euro an das Land verkauft hatte (wir berichteten).

Nun gibt es eine aktuelle schriftliche Anfragebeantwortung (die SPÖ hatte gefragt) zu den Einkäufen durch Lh-Vize und Gesundheitsreferentin Christine Haberlander (ÖVP).

Gesamtkosten von 70 Millionen Euro

Und die zeigt Erstaunliches: Zum einen ist zu sehen, dass sich die Preise auf den Weltmärkten stetig verändert haben. So zahlten man für sogenannte Face Shields (Gesichtsmasken) am 18. März noch 1,10 Euro pro Stück, am 31. März hingegen musste man schon satte 9,85 Eur pro Stück zahlen.

Es zeigt sich aber auch, dass bei Gesamtkosten von 70,4 Millionen Euro immerhin rund 600.000 Euro für Verwaltungskosten ausgegeben wurden.

"Heute" hat nachgefragt: "Das sind vor allem Personalkosten", heißt es aus dem Ressort von Haberlander. Denn, so die Erklärung: Die Mitarbeiter in der Stabsstelle "Beschaffung" hätte nicht nur für die Gesundheitsholding gearbeitet, sondern auch für das Land, die Ordensspitäler und Pflegeeinrichtungen. "Die Personalkosten hat man sich geteilt", heißt es.

Kritik von der SPÖ

Für den Gesundheitssprecher der SPÖ Oberösterreich Peter Binder nicht ganz nachvollziehbar. "Das scheint mit 600.000 Euro schon sehr viel. Aber es zeigt sich auch hier, dass in der Causa noch viele Fragen offen sind", so Binder im Gespräch mit "Heute".

So würde man noch immer nicht wissen, welche Firmen jetzt genau und in welchen Ausmaß zum Zug kamen. "Ich würde mir mehr Transparenz wünschen", so Binder.

Deshalb habe die SPÖ auch eine parlamentarische Anfrage zu der Causa an Justizministerin Alma Zadic (Grüne) gestellt, aber auch in Oberösterreich will Binder weiter lästig sein. "Ich werde weiter Fragen stellen und vielleicht bekommt irgendwann die Öffentlichkeit auch Antworten", so Binder.